Ansprechpartner: Frau Semmelmann-Werner
Schule hat sich im Leben unserer Schülerinnen und Schüler – spätestens seit G8 – zeitlich enorm ausgedehnt und ist schon lange nicht (mehr) ‚reiner’ Lernort. Schule wird mehr und mehr Lebensmittelpunkt von Schülerinnen und Schülern: Hier bildet sich in hohem Maße das Sozialverhalten aus, hier finden Schülerinnen und Schüler ihre Lernpartnerinnen und Lernpartner, Freundinnen und Freunde, …
Probleme mit sich selbst und den eigenen Gegenwarts- oder Zukunftsvorstellungen, Schwierigkeiten mit Mitschülerinnen oder Mitschülern oder in der Familie, Leistungsdruck, Verlust und Tod, Konkurrenz, Überfluss und Armut, Liebeskummer und alle zum Leben eines Kindes oder Jugendlichen dazu gehörenden ‚Such- und auch Fluchtbewegungen‘ machen natürlich nicht vor unserem Schultor halt. Und hier hat deshalb auch die Schulseelsorge ihren Ort.
Was ist Schulseelsorge eigentlich?
Schulseelsorge versteht sich dabei als Teil des Beratungskonzepts unserer Schule – als Gesprächsangebot, als Begleitung und Beratung im Alltag, in schwierigen Situationen des Lebens und da, wo Leben an den Grenzen zu stoßen scheint – ganz im Sinne Dietrich Bonhoeffers im „Da-sein-für-andere“. Schulseelsorge ist also bei uns lebendiger Teil der Schulgemeinde, ohne ganz in ihr aufzugehen.
Was macht die Schulseelsorge?
‚Beten Sie da eigentlich mit den Schülern?‘ werde ich manchmal gefragt, wenn es um die Schulseelsorge am GuGy geht. Nein, beten meistens eher nicht – aber Zeit haben zuzuhören, zu begleiten, zu helfen den eigenen Weg und dann die eigene Lösung zu finden, oder eigene Ideen ‚vom Glück’ zu erkennen und umzusetzen.
Schulseelsorge richtet sich dabei ausgehend vom christlichen Menschenbild und der bedingungslosen Annahme des Menschen durch Gott übrigens an alle Mitglieder unserer Schulgemeinschaft unabhängig von ihrer religiösen Einstellung, die Rat, Beistand und Trost in Lebens- und Glaubensfragen suchen.
Sie ist Anlaufpunkt zum Gespräch für jede und jeder, die/der ein offenes Ohr braucht. Das gilt für alle Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie für Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen. Die religiöse Einstellung ist dabei ganz ohne Bedeutung, denn ein seelsorgerliches Gespräch ist ja kein religiöses Ritual. Das seelsorgerliche Gespräch will vielmehr helfen, im Gespräch Probleme genauer zu fassen und die aktuelle persönliche Situation besser zu erkennen.
Bei einem seelsorgerlichen Gespräch geht es darum, den Ist-Zustand wahrzunehmen und daraus eine Handlungsmotivation zu entwickeln, die es der Gesprächspartnerin/dem Gesprächspartner ermöglicht mit einer schwierigen Situation im Alltag besser zurechtzukommen. Je nach Bedarf begleitet sie und hört zu oder bietet systemisch orientierte Lösungsansätze – und unterliegt dabei der seelsorgerlichen Schweigepflicht!
Also: Hier wird gelacht, geweint, nachgedacht, versucht, getröstet, innegehalten, Dampf abgelassen, zugehört oder in erste Sätze gefasst…
Wenn nötig verweist die Schulseelsorge – sich ihrer Grenzen bewusst – zu den Nachbardisziplinen (Schulpsychologie, Schulberatungsteam, Schullaufbahnberatung usw.) und vermittelt auf Wunsch auch den direkten Kontakt.
Sprechzeiten und Kontakt
- Sprechzeit:
- Um Kontakt mit mir aufzunehmen, genügt es einen Zettel mit Name und Klasse und der Notiz „Bitte um ein Gespräch“ in meinem Fach zu hinterlegen. Ich melde mich dann.