Ansprechpartner: Frau Foegen-Rumsmüller, Frau Gregor
Allgemeines
„Ziel des Vorbereitungsdienstes ist der Aufbau, die Erweiterung und die Vertiefung professionsbezogener Planungs- und Handlungskompetenzen, um systematisch reflektierte, an Standards orientierte Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Schule leisten zu können.“
Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Vorbereitungsdienst geprägt von Standardorientierung, Wissenschaftsorientierung, Handlungsfeldorientierung und Personenorientierung. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) und den ausbildenden Schulen ist vorgesehen und notwendig, um diese Prinzipien umsetzen zu können. Hierbei wurde durch die Reform die Rolle der Schulen deutlich gestärkt.
Beteiligte der Ausbildung
Die „LAA haben einen Anspruch darauf, in Schule und ZfsL in allen genannten Handlungssituationen ausgebildet zu werden.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, arbeiten das ZfsL Jülich und das Gutenberg-Gymnasium eng zusammen.
- Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter (LAA)
Die LAA selbst tragen die Verantwortung für die Entwicklung ihrer Professionalität. Um dieser Verantwortung gerecht werden zu können, müssen die LAA bestmögliche Ausbildungsangebote in Schule und ZfsL erhalten und individuell effektiv nutzen.
- Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL)
Das ZfsL übernimmt wesentliche Teile der Ausbildung der LAA. Insbesondere trägt es die Hauptverantwortung für die Bereiche Coaching und selbstgesteuertes Lernen der LAA (z.B. in Lerngruppen, Hospitationsgruppen, kollegialer Fallberatung, …). Vorrangig betreut das Gutenberg-Gymnasium LAA des ZfsL Jülich. Darüber hinaus kooperieren wir bei Bedarf auch mit den ZfsL Aachen, Düren und Leverkusen.
- Schule
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- Schulleitung
Die Gesamtverantwortung für die schulische Ausbildung der LAA am Gutenberg-Gymnasium trägt die Schulleitung. Sie wird maßgeblich unterstützt durch die Ausbildungsbeauftragten (ABB) Frau Foegen-Rumsmüller und Frau Gregor. - Ausbildungsbeauftragte (ABB)
Im Auftrag der Schulleitung fördern die Ausbildungsbeauftragten eine stabile und qualitätsorientierte Zusammenarbeit zwischen dem Gutenberg-Gymnasium und dem ZfsL Jülich „mit abgestimmten Ausbildungsaufgaben, konvergenten Beratungskonzepten und der Anwendung übereinstimmender Beurteilungsmaßstäbe in der Ausbildung.“ Dies setzen die ABB um, indem sie geeignete Maßnahmen ergreifen, die unter Punkt III genauer beschrieben werden. - Fachlehrer
Dem Kollegium des Gutenberg-Gymnasiums und somit allen potentiellen Ausbildungslehrern werden Handreichungen zur Beratung und Beurteilung der LAA (Gutachten) zur Verfügung gestellt, die nach Handlungsfeldern (VUELBS) differenziert sind. Mit Hilfe dieser Handreichungen dokumentieren die Ausbildungslehrer, die die LAA in einzelnen Ausbildungsabschnitten anleiten, welche Aspekte der Handlungsfelder Gegenstand des Ausbildungsabschnittes waren und wo aktuell Ausbildungsbedarf besteht.
- Schulleitung
- Kooperation zwischen ZfsL und Schule
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- Organisatorische Kooperation
Gemäß der „organisatorische(n) Regelungen für die Zusammenarbeit zwischen Seminar (Gy/Ge) und Schulen (Ausbildungspartnerschaft)“, auf welche sich das ZfsL Jülich und das Gutenberg-Gymnasium verständigt haben, findet die Überwachung des schulischen Einsatzes der LAA zunächst in der Schule statt. Ein aktueller Stundenplan der LAA liegt den ABB immer vor.
Wenn bei einem LAA die Stundenzahl von 14 dauerhaft unterschritten wird oder ein hoher Anteil an Hospitationsunterricht stattfindet, meldet ein ABB oder die Schulleitung dies der Seminarleitung, damit diese aktiv werden kann.
Die LAA geben die Beurteilungsbeiträge ausbildungsbegleitend (Original und eine Kopie) in der Verwaltung des ZfsL Jülich ab. Darüber hinaus behalten sie eine unterschriebene Kopie und stellen eine weitere den ABB für die Schule zur Verfügung. - Inhaltliche Kooperation
Die Ausbildungsprogramme von Schule und ZfsL werden aufeinander abgestimmt. Das ZfsL unterstützt „seine“ Ausbildungsschulen dabei maßgeblich. Die Abstimmung der Aspekte der Ausbildung erfolgt anhand einer Planungsmatrix, die in Kooperation zwischen dem ZfsL Jülich und dem Gutenberg-Gymnasium erstellt wurde.
- Organisatorische Kooperation
Gestaltung der Ausbildung
- Planungsmatrix, Begleitprogramm, Ausbildungsprogramm
Die in der Planungsmatrix festgelegten Aufgaben der Schule werden im Begleitprogramm konkretisiert und im Ausbildungsprogramm anhand von Modulen für jeden LAA-Jahrgang transparent gemacht, terminiert und den LAA zur Verfügung gestellt. - ABB-Sitzungen
Das Ausbildungsprogramm bildet den inhaltlichen Rahmen der ABB-Sitzungen, in denen die LAA die Möglichkeit erhalten, in strukturierter Form Hilfe und Unterstützung zu erhalten. Auf diesen Treffen, die zum Ausbildungsbeginn mehrfach wöchentlich, nach der Einstiegsphase etwa einstündig pro Woche (in späteren Ausbildungsquartalen nach Bedarf seltener) stattfinden, haben sie Gelegenheit, gemeinsam mit den ABB und den weiteren LAA des Gutenberg-Gymnasiums Fragen zum aktuellen Schulalltag (wie z.B. BdU, Störungen, Abitur …) zu diskutieren und Verhaltensweisen einzuüben (z.B. Simulation von Elterngesprächen und Konfliktsituationen).
Darüber hinaus werden zu einzelnen Sitzungen auch Kollegen eingeladen, die den LAA weitere schulische Bereiche vorstellen (z.B. die Stufenleitungen, Beratungslehrer, Logineo LMS, Smartboard/Raum A19).
Genauere Inhalte und Abläufe lassen sich aus dem Begleit- und Ausbildungsprogramm entnehmen (siehe Anhang). - Begrüßung und Ankommen am Gutenberg-Gymnasium
Die LAA werden in den ersten Tagen am Gutenberg-Gymnasium mit einer Vielzahl von Informationen und Eindrücken konfrontiert. Um ihnen den Einstieg zu erleichtern, werden alle LAA zunächst sehr intensiv von den Ausbildungsbeauftragten betreut.
Die erste Woche wird durch die ABB geplant, um den LAA eine Orientierung zu ermöglichen.
Am ersten Tag an der Schule werden die LAA i.d.R. mit dem Gebäude und einzelnen Kollegen bekannt gemacht. Außerdem werden grundlegende Fragen geklärt (Schlüssel, Kopien, Bücher, Zugang zu LogoDidact uvm.). Um die zahlreichen Informationen für die LAA auch über den ersten Tag hinaus verfügbar zu halten, wird eine Info-Tabelle regelmäßig aktualisiert und den LAA zur Verfügung gestellt. Die LAA erhalten darüber hinaus Zugang zum Ordner „Referendare“ in Logineo. In diesem Ordner finden sie aktuelle Informationen zur ersten Orientierung, zu Konzepten und Vereinbarungen am Gutenberg-Gymnasium, zu ausbildungsbegleitenden Formularen an der Schule sowie Kopiervorlagen zur Unterrichtshospitation und den Beurteilungsbeiträgen der Ausbildungslehrer.
In den kommenden Tagen begleiten die LAA Fachkollegen. An einem Tag begleiten sie eine Klasse der Sek. I (auf Wunsch ggf. auch einen Schüler der Sek. II), um sich die Realität eines Schülertages nochmal bewusst zu machen.
Der Plan der ersten Woche berücksichtigt nach Möglichkeit auch Besuche in Klassen mit inklusiven Schülern, einen Termin im Bücherkeller, die IT-Einweisung, Unterricht der ABB und ggf. weitere organisatorische Belange.
Innerhalb dieser ersten Woche können die LAA sich orientieren und mit Unterstützung durch die ABB individuelle Pläne für ihren ersten Ausbildungsunterricht erstellen. - Ausbildungsunterricht
Ausbildungsunterricht ist in den zwei studierten Fächern im Umfang von durchgehend 14 Wochenstunden vorgesehen. Er umfasst Hospitationsunterricht, Unterricht unter Anleitung und selbstständig erteilten Unterricht.
Am Gutenberg-Gymnasium erfolgt der Einsatz im selbstständig erteilten Unterricht i.d.R. vom zweiten bis fünften Quartal mit durchschnittlich 9 Wochenstunden. Die verbleibenden Stunden füllt der LAA mit Unterricht unter Anleitung. Insbesondere zum Beginn der Ausbildung und zu Beginn eines neuen Ausbildungsabschnittes ist innerhalb der 14 Wochenstunden auch Hospitationsunterricht vorgesehen.
Wenn bei einem LAA die Stundenzahl von 14 dauerhaft unterschritten wird oder ein hoher Anteil an Hospitationsunterricht stattfindet, meldet ein ABB oder die Schulleitung dies der Seminarleitung des ZfsL, damit diese aktiv werden kann. - Eingangs- und Perspektivgespräch
Eine Bestandsaufnahme der individuellen Eingangsvoraussetzungen erfolgt im Eingangs- und Perspektivgespräch (EPG), welches möglichst früh innerhalb der ersten sechs Wochen der Ausbildung im Vorbereitungsdienst stattfindet.
Auf der Basis einer vom LAA geplanten und durchgeführten Unterrichtsstunde am Gutenberg-Gymnasium findet das EPG mit dem LAA unter Beteiligung der Ausbildungsschule statt. Die Leitung des Gesprächs übernimmt ein Ausbilder des ZfsL.
Ziel des EPG sind die Beratung und Benennung der Eckpunkte für die weitere Ausbildung. Die vom LAA dokumentierten getroffenen Vereinbarungen und die persönlichen Entwicklungsperskpektiven werden unter Federführung des ZfsL im Verlauf der Ausbildung fortgeschrieben und dienen als Basis für eine kontinuierliche Beratung der LAA.
Eine Begleitung des EPG durch einen ABB wird am Gutenberg-Gymnasium in der Regel ermöglicht. - Individuelle Beratungsangebote
Bei Bedarf, insbesondere auf Wunsch der LAA oder auf Anraten der ABB, kann darüber hinaus eine intensivere individuelle Begleitung und Beratung durch die ABB erfolgen. Diese kann z.B. in Form von vermehrten Besuchen im Unterricht oder individuellen Beratungsgesprächen zu ausbildungsrelevanten Themen stattfinden. - Examen
Ein wesentliches Element der Lehrerausbildung bildet die Staatsprüfung am Ende des Vorbereitungsdienstes. Das Gutenberg-Gymnasium ist bemüht, den LAA in Planung und Organisation des Examenstages entgegenzukommen.
Beurteilung im schulischen Umfeld
- Beurteilungsbeiträge der Fachlehrerinnen und Fachlehrer
Im Rahmen der Beurteilungsbeiträge für den Ausbildungsunterricht dokumentieren die Ausbildungslehrer, die die LAA in einzelnen Ausbildungsabschnitten anleiten, zeitnah ihre eigenen Beobachtungen und Einschätzungen zum Ausbildungs- und Entwicklungsstand der LAA.
Diese Rückmeldung erfasst insbesondere, welche Aspekte der Handlungsfelder Gegenstand des Ausbildungsabschnittes waren und auf welche Aspekte in der weiteren Ausbildung verstärkt geachtet werden sollte.
Dem Kollegium des Gutenberg-Gymnasiums und somit allen potentiellen Ausbildungslehrern werden Handreichungen zur Beratung und Beurteilung der LAA zur Verfügung gestellt, die nach den Handlungsfeldern differenzieren. - Übersicht über die Ausbildung in den Handlungsfeldern
Die LAA werden im Rahmen der ABB-Sitzungen dazu angehalten, vom Beginn der Ausbildung an alle ausbildungsrelevanten Aktivitäten nach Handlungsfeldern (VUELBS) geordnet zu dokumentieren. Diese Dokumentation ist nicht nur bei der Erstellung der Langzeitgutachten förderlich, sie ermöglicht es darüber hinaus den LAA und den ABB, zu jeder Zeit der Ausbildung zu erkennen, in welchen Handlungsfeldern noch Ausbildungsbedarf besteht. - Unterrichtsbesuche durch die ABB
Um die LAA kennenzulernen, ihre Fertigkeiten bezüglich der Planung und Durchführung von Unterricht einschätzen zu können und eine individuelle fachbezogene und überfachliche Ausbildungsberatung sicherstellen zu können, begleiten die ABB die LAA in ihren Unterricht. Dies kann sowohl in Kombination mit den Ausbildern des ZfsL als auch ohne diese erfolgen.
In der Regel wird ein ABB jeden LAA in jedem der beiden studierten Fächer in mindestens einem der ersten Unterrichtsbesuche, nach Möglichkeit auch in späteren Unterrichtsbesuchen begleiten. Auf Wunsch der LAA oder der ABB sind häufigere beratende Unterrichtsbesuche möglich.
Durch ein Vertretungssystem in Kooperation der LAA wird es den ABB ermöglicht, ohne Entstehen von regulärem Vertretungsunterricht auch dann Unterrichtsbesuche und Nachbesprechungen der LAA zu besuchen, wenn sie eigenen Unterricht hätten. Die ABB wägen dabei die Belange ihres eigenen Unterrichts und der Ausbildung der LAA ab.
Wenn kein Vertretungsbedarf für die ABB besteht, können die LAA durch ihr Vertretungssystem auch dem Ausbildungslehrer eine Teilnahme an Nachbesprechungen ermöglichen, sofern dies von LAA und Ausbildungslehrer gewünscht wird. - Unterrichtsbesuche durch die Schulleitung
Die Schulleitung besucht i.d.R. jeden LAA in einer Unterrichtsstunde pro Fach, um sich als Grundlage für die Langzeitgutachten einen persönlichen Eindruck zu bilden. - Langzeitbeurteilung
Am Ende der Ausbildung erstellt die Schulleitung für jeden LAA eine Langzeitbeurteilung. Diese Langzeitbeurteilung dokumentiert die Kenntnisse und Fertigkeiten in den Handlungsfeldern (VUELBS) sowie die Entwicklung im gesamten Ausbildungszeitraum.
Diese Langzeitbeurteilung stützt sich im Wesentlichen auf die Beobachtungen der Schulleitung.
Bei der Erstellung der Gutachten wird die Schulleitung beratend unterstützt von den ABB, die auf der Grundlage eigener Beobachtungen und Gespräche, der Beurteilungsbeiträge der Fachlehrer, der ABB-Sitzungen und weiterer Beobachtungen und Gespräche ein fundiertes Gesamtbild jedes LAA entwickeln. - Staatsprüfung
Die Staatsprüfung am Ende des Vorbereitungsdienstes besteht aus sieben Elementen: den beiden Langzeitbeurteilungen des ZfsL und der Schule sowie den fünf Elementen des Prüfungstages: den schriftlichen Arbeiten zu den unterrichtspraktischen Prüfungen, den beiden unterrichtspraktischen Prüfungen in den Fächern der Ausbildung und dem Kolloquium.
Das Gutenberg-Gymnasium versteht sich am Prüfungstag ausdrücklich nicht als prüfende, sondern als unterstützende Instanz, die den LAA in Planung, Organisation und Ablauf des Examenstages unterstützt.
Anhang: Begleitprogramm am Gutenberg-Gymnasium
Zwischen den einzelnen Modulen werden Termine anberaumt, deren Inhalt „BdU“ ist. Diese dienen im Wesentlichen dazu, die Themen aufzugreifen, die den Referendaren aktuell besonders am Herzen liegen. Alternativ können einzelne Leitlinien und Konzepte der Schule besprochen werden wie zum Beispiel Inklusion, Sicherheit, Ganztagskonzept, Förderkonzept, Mint/Erasmus+/faire Schule, UNESCO, Mediation, Hausaufgabenkonzept, Vertretungskonzept u.Ä. .
- Ausbildungsquartal
Modul | Inhalt |
Erste Sitzung | Begrüßung und Ankommen in der Schule Schulrundgang |
Modul 1 | Unterrichtsbeobachtung |
Modul 2 | Unterrichtsdurchführung
– Methoden – Gesprächsführung |
Modul 3 | Medien, insb.
– Einweisung in die IT (LogoDidact, Logineo) – Dokumentenkameras – Beamer, Laptops – Einweisung in das Smartboard |
Modul 4 | Rechte und Pflichten |
Modul 5 | Fit für den BdU!
Selbstständig Unterricht organisieren Umgang mit eigenen Ressourcen Reflexion der bisherigen Tätigkeiten |
2.-5. Ausbildungsquartal
Modul | Inhalt |
Modul 6
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Reflexion von eigenem Unterricht
– im Ausbildungsunterricht – im bedarfsdeckenden Unterricht – in Unterrichtsbesuchen |
Modul 7 | Unterrichtsstörungen |
Modul 8
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Infoveranstaltungen „Erprobungsstufe“, „Mittelstufe“ und „Oberstufe“ |
Modul 9 | Infoveranstaltung „Beratung“ |
Modul 10 | Elternsprechtag |
Modul 11
|
Abiturvorbereitung
– schriftliches Abitur – mündliches Abitur |
Modul 12 | Klassenfahrten und Wandertage
– Rechtliches – Planung – Durchführung |
Modul 13
|
Beurteilungskriterien für die Schulleiter-Beurteilung |
Modul 14
|
Reflexion der Handlungsfelder (VUELBS), Zusammenstellung außerunterrichtlicher Tätigkeiten vor der Langzeitbeurteilung |
Modul 15 | Kolloquiumsvorbereitung |
Modul 16
|
Absprachen und Organisation des Examenstages/ der Examensphase, Einsatz nach dem Examen |
6. Ausbildungsquartal
ggf. Termine nach aktuellem Bedarf