Wir haben es geschafft!!
Am 07.06.2024 war UNSER großer Tag.
Wir, der Naturwissenschaftskurs des Gutenberg-Gymnasiums aus Bergheim, ließen am Freitag im Rahmen eines Schulprojektes mit großer Aufregung einen Stratosphärenballon ins Weltall hochsteigen. Mit optimalen Startbedingungen und schönem Wetter starteten wir den Tag mit Experimenten für die Schüler des 5. und 6. Schuljahres. Nachdem diese durchgeführt waren, rückte der Abflugzeitpunkt immer näher und die Spannung stieg. Um 11.30 Uhr war es dann endlich soweit, der mit 3.600 Litern Helium gefüllte Ballon flog vor den Augen der versammelten Schulgemeinschaft hoch hinaus. Dieser Gänsehaut-Moment war für uns alle ein ganz besonderer, denn wir fieberten schon lange auf ihn hin und ein kleiner Teil unserer Anspannung flog somit auch davon… Dennoch stand uns noch eine große Aufgabe bevor: Den Ballon zu finden und unsere Ergebnisse somit auswerten zu können. An ihm hing nämlich ein selbstgebauter Styroporkasten, den wir als Sonde bezeichnen, in dem sich ein Data-Logger, ein GPS-Tracker und zwei Kameras befanden, die uns das Erhalten von unseren eigenen Aufnahmen aus dem Weltall sichern sollten. Die Bergung der Sonde konnte nun losgehen. Durch den eingebauten GPS-Tracker und der bereits zuvor berechneten Flugroute ging es zunächst für die Schülergruppe, die für die Suche verantwortlich war, Richtung Lennestadt. Als die Sonde nicht wie erwartet dort aufzufinden war, waren alle etwas beunruhigt. Der GPS-Tracker schien in der Höhe eingefroren zu sein, sodass er seinen aktuellen Standort erst sendete, als er beim Sinkflug war. Das GPS-Signal stoppte somit 20 Minuten nach dem Start. Die Freude war umso größer, als das Signal wieder anfing aus Winterberg zu funken. Von dort aus ging es dann wiederum über Wald und Wiesen 1,5 Stunden nach Kaufungen. Ein integrierter Fallschirm brachte die angehängte Sonde nach Platzen des Ballons hier schlussendlich sicher auf die Erde zurück, wo sie auf einem Weizenfeld gefunden werden konnte. Unsere Erleichterung machte sich durch Freudentränen bei den Schülern und unserer Lehrerin bemerkbar. Auch die Feststellung, dass alle Bestandteile der Sonde noch intakt waren, beruhigte uns unglaublich. Die Schülergruppe war insgesamt fast 10 Stunden unterwegs, aber immer noch so gespannt, dass wir die Ergebnisse sofort auswerten wollten. Insgesamt erreichte der Wetterballon eine Höhe von 31.296m, für die er etwa mit anfangs 5m/s mehr als 2 Stunden brauchte. Später lag seine Höchstgeschwindigkeit bei bis zu 143 km/h. Vom Aufstieg bis zur Landung war die Sonde 288 Minuten unterwegs und legte dabei eine Strecke von 262 km zurück. Unser eingebaute Data-Logger zeigt uns außerdem, dass die minimalste Außentemperatur bei -40,2°C lag und die Luftfeuchtigkeit von knapp 40% beim Start auf 0,1 % in der Luft abfiel. Der kleinste Luftdruck-Wert wurde bei 7,2 hPa gemessen. Zum Vergleich liegt der Luftdruck in Bodennähe bei 1000 hPa, dies zeigt uns, dass der Luftdruck mit der Höhe abnimmt und der Ballon somit bis zum Rande der Atmosphäre flog, in der es kaum noch Luftteilchen gibt, die den Luftdruck bilden können. Als wir dann auch noch die ersten Bilder der Sonde mit unserem Experiment vor dem Hintergrund des Weltalls sahen, war die Freude unendlich groß! Unser Ziel, selbst aufgenommene Aufnahmen aus dem Weltall zu erhalten und Experimente durchzuführen, um die Besonderheiten der Atmosphäre nicht nur theoretisch im Unterricht zu lernen, hat sich mehr als erfüllt. Für alle Beteiligten war dies ein unfassbares Erlebnis und vor allem ein wunderschönes Projekt unseres NaWi-Kurses.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserer Schulleitung Frau Schwingel, die uns Ihre Erlaubnis gab, dem Förderverein für seine großzügigen Spenden, wodurch wir uns die Materialien ermöglichen konnten, den Hausmeistern und vor allem bei unserer Kurs-Lehrerin Frau Dr. Althof, die diese großartige Idee hatte und uns bei den Vorbereitungen und der Durchführung sehr unterstützte.
Text: Eva & Julian (10a)
Fotos & Video: A. Gregor, K. Rumsmüller & NaWi-Kurs Kl. 10
Hier seht ihr im Video, wie unser Wetterballon startet:
Schaut euch auch unsere Fotogalerie an: