Arbeitsgemeinschaften
Darüber hinaus steht den Schülern am Nachmittag ein breites Angebot an freiwilligen Arbeitsgemeinschaften offen, die teilweise von unseren Lehrern, teilweise von Mitarbeitern unseres Kooperationspartners ASH durchgeführt werden. Das Angebot wechselt (halb-)jährlich und reicht von musikalischen Angeboten (z.B. Musical-AG) bis hin zu verschiedenen Sportangeboten (z.B. Volleyball, Basketball).
Förderung der Medien- und Methoden-Kompetenz
Die Förderung der Medien- und Methoden-Kompetenz wird am Gutenberg Gymnasium durch die von den Klassenlehrern wöchentlich unterrichtete „MuM-Stunde“ (=Medien und Methoden-Stunde) unterstützt. Mithilfe eines speziellen Arbeitshefts mit dem Titel „Gut starten in Klasse 5“ werden wichtige Lern- und Arbeitstechniken gezielt gefördert, die auch die Organisation von Arbeitsplatz und Tagesablauf einbeziehen. Andere Themen beschäftigen sich mit dem Führen von Mappen oder der Präsentation von Arbeitsergebnissen. In diesem Fach kooperieren die Klassenlehrer stark mit der Fachschaft „Neue Medien“, von der eine Liste von Fähigkeiten erstellt wurde, die wichtige Grundlagen für alle Fächer garantieren. Medienkompetenz wird hier nicht nur als Fähigkeit verstanden, Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation zu beherrschen. Es geht vielmehr auch darum, den Schülern ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie man verantwortlich mit den neuen Medien umgeht, und dass man sich auch mit den Gefahren dieser Medien auseinandersetzen muss (siehe hierzu auch Informationen der Fachschaft „Medien“).
Zusammenarbeit mit den Grundschulen
Um unserer Schulneulinge in den Klassen 5 noch individueller und produktiver fördern zu können, finden regelmäßig Konferenzen mit den Kolleginnen und Kollegen der Grundschulen unseres Einzugsbereiches statt. In diesen werden neben dem vertrauensfördernden kollegialen Austausch über die SchülerInnen z.B. neue Richtlinien thematisiert und fächerbezogene Arbeitskreise gebildet.
Schul-Schwierigkeiten
Natürlich gibt es – wie an allen Gymnasien – auch in der Erprobungsstufe am Gutenberg-Gymnasium Schüler, die den gymnasialen Anforderungen nicht oder nicht in vollem Maße gewachsen sind. Für einige wenige Fünftklässler der letzten Schuljahre ist die Wahl der Schulform Gymnasium nicht die richtige gewesen. Aber gerade ihnen gehörte und gehört unser besonderes pädagogisches Engagement. Intensive Es finden intensive Gespräche mit den Eltern statt, die in einzelnen Fällen ergänzt werden durch psychologische Hilfestellungen unseres Beratungsteams, der Schulpsychologen der regionalen Schulberatung des Rhein-Erft-Kreises, dem schulpsychologischen Dienst und dem Schuljugendberater der Stadt Bergheim, Herrn Martin Corth. Sollte ein Schulform-Wechsel im Rahmen der Erprobungsstufe ratsam oder notwendig sein, so wird dieser Wechsel von uns konsequent organisatorisch unterstützt.
Evaluation der Organisation und pädagogischen Ausrichtung der Erprobungsstufe
Inklusion/ Gemeinsames Lernen am Gutenberg Gymnasium
Das Gutenberg Gymnasium kann auf eine längere Geschichte mit positiven Erfahrungen zurückblicken, in der die Schule stets bemüht war, Kinder und Jugendlichen mit körperlichen Beeinträchtigungen den Schulbesuch am Gymnasium zu ermöglichen.
Seit einigen Jahren bereits ist die Schule eine, im engeren Sinne, barrierefreie Schule, die es dank dem Einbau moderner Aufzüge an zentralen Stellen ermöglicht für körperlich beeinträchtigte Schülerinnen und Schüler sämtliche Orte und Räume des Schulgebäudes zu nutzen.
Seit 2011 stellt sich das Gutenberg Gymnasium auch der Herausforderung, den der Schulbesuch von gehörlosen Schülerinnen und Schülern bedeutet.
Neben dem gemeinsamen Lernen mit körperlich beeinträchtigten Schülern (motorisch und kommunikativ/sprachlich), nehmen seit 2012 auch Schülerinnen und Schüler mit sozial-emotionalen Beeinträchtigungen aktiv am Schulleben teil.
„Inklusion vor Ort“, das heißt in diesem Kontext eine inklusive Schule, erfordert einen Schulentwicklungsprozess, d.h. es betrifft nicht nur einzelne Schülerinnen und Schüler, eine intensivierte Diagnostik oder veränderte Unterrichtsformen.
Die Schule setzt gleichzeitig an verschiedensten Punkten an, um langfristig ein funktionierendes Konzept aufzubauen und zu praktizieren.
Verstärkt durch zwei Kolleginnen aus dem Förderschulbereich reagiert die Schule auf neue Aufgaben, die sich in der alltäglichen Unterrichtssituation und in der Schulgemeinschaft allgemein ergeben. Regelmäßige Treffen, ein Austausch zwischen den Fachkollegen, Teambesprechungen sollen helfen auf neue Unterrichtssituationen professionell und effektiv zu reagieren und zu einem dauerhaften Konzept für eine nachhaltige Entwicklung als inklusive Schule zu gelangen. Denn letztendlich bedeutet eine inklusive Schule einen gemeinsamen Prozess der Qualitätsentwicklung.
Im Zentrum stehen natürlich die Kinder und Jugendliche mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen. Angepasster, inklusionsorientierter Unterricht, eine gelungene Teamarbeit, ein aktives Schulleben und die Hilfe unterschiedlichster Unterstützungssysteme tragen zur erfolgreichen Inklusion bei.
Eine erfolgreiche Entwicklung zur inklusiven Schule kann nur gelingen, wenn an eben all diesen Ebenen innovativ und offen gedacht und gehandelt wird.
Der Einsatz der Sonderpädagogen im Gemeinsamen Lernen
Der Einsatz der Sonderpädagogen kann sehr unterschiedlich sein und richtet sich individuell danach, was nötig und vor allem auch möglich ist. Sie können entweder unterstützend im Unterricht mit dabei sein oder sie bieten für einzelne Schüler/innen oder Kleingruppen Förderung an.
Darüber hinaus sind die Sonderpädagogen beratend tätig und übernehmen Teile der Elternarbeit. Zur beratenden Tätigkeit gehört u.a. auch die Beobachtung von Schülern/innen in anderen Klassen und, bei Bedarf, eine weitergehende Diagnostik. Hierdurch kann festgestellt werden, ob ein/e Schüler/in evtl. Förderbedarf hat, der bisher noch nicht erfasst wurde, damit die Eltern zeitnah einen AO-SF-Antrag (Antrag auf sonderpädagogische Unterstützung) stellen können.
Das Arbeitsfeld
1. Schüler mit Lernschwierigkeiten/Problemen in der Arbeitsorganisation
Unterrichtsprinzipien
- Beziehungsqualität und Lernklima (Fehler sind normal, Wertschätzung, Empathie, Beziehungsgestaltung auch im Konfliktfall, die Würde des Schülers bleibt unangetastet)
- Effektive Klassenführung (Regeln festlegen und verbindlich machen, unmittelbar reagieren, weitere Sanktionen mit zeitlichem Abstand aussprechen)
- Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen (häufige Misserfolgsorientierung → geeignetes (mittleres) Anspruchsniveau ermitteln, wenn möglich kooperative Förderdiagnostik
- Strukturierung (klare deutliche Formulierungen, einfache Sätze, klare zeitliche Vorgaben mit Timern, Uhren, usw. als Hilfsmittel , klar begrenzte Arbeitsphasen, Phasen der Entspannung)
- Vielfältiges Üben und Anwenden (Vermittlung kognitiver Strategie des Wiederholens, des Übens, des Ordnens, des Verknüpfens)
- Dosierte Anbahnung selbstgesteuerten Lernens (Fertigkeiten vermitteln: Arbeitstechniken, Lernstrategien, Kommunikation, Kooperation + personale Fähigkeiten vermitteln: realistisches Selbstkonzept, Motivation, Frustrationstoleranz )
- Direkter Unterricht (Schüler brauchen ein höheres Maß an Instruktionen als Methoden des selbstgesteuerten Lernens → Balance finden zwischen selbstgesteuertem Lernen und expliziter Instruktion
Direkter Unterricht: Lehrer gesteuert, kleinschrittig, einschleifende Vermittlung (z.B. Vorführung einer Strategie wie „Schlüsselwörter im Text markieren“)
Aber: kein „Eintrichtern“ möglich, Schüler entscheidet letztlich motivationsbedingt (Einflussfaktoren: Eigeninteresse, individuelle Sicht auf die Bedeutung des Lerngegenstandes, Angst vor Gesichtsverlust, Beziehung zum Lehrer, usw.) ob er die Informationen in sein kognitives Netzwerk integriert oder sie vorbeirauschen lässt)
Individuelles Fördern:
- Inhaltlich: vorrangig grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Kulturtechniken und Hauptfächern fördern – auch in der SEKI noch häufig z.B. Uhrenlesen, Schleife binden, Schwimmen, Benennen von Raum- Lage- Beziehungen
- Zeitlich: Lernprozesse vorbereiten, Vorwissen schaffen (hochwirksam!), zeitnah begleiten (personale Hilfen), „Nachhilfe“ (aber: häufig demotivierende Wiederholung)
- Organisatorisch: äußere Differenzierung (wenn nötig, z.B. zur partizipatorischen Vermittlung von Vorkenntnissen oder in Krisensituationen). Ein inklusiver Unterricht favorisiert allerdings Formen der inneren Differenzierung, die angemessene Lernhilfen unterrichtsimmanent anbietet (z.B. modifiziertes Arbeitsmaterial, vereinfachte Texte und Aufgabenstellungen, Verkürzungen, Zeitzugaben, personale Hilfen, Visualisierungen, etc.)
Grundsätzlich brauchen Schüler mit besonderem Förderbedarf keine andere Art von Unterricht. Sie sind aber in höherem Maße auf einen hochwertigen und individualisierten Unterricht angewiesen.
2. Schüler mit herausforderndem Verhalten
Die Ursachen sind vielfältig und von Kind zu Kind unterschiedlich (z.B. Traumata, Angststörungen, kindliche Depression, AD(H)S, Entwicklungsverzögerungen, Erziehungsdefizite, Überforderung, Störungen aus dem Autismus Spektrum, …).
Wichtig ist die Grundhaltung, mit der man dem Schüler begegnet, denn oft ist es schwer, professionelle Distanz zu wahren und sich emotional nicht einfangen und provozieren zu lassen.
„Schwierige Schüler … sind Schüler in Schwierigkeiten.“
„Welche konkreten Hilfestellungen kann ich geben?“
„Welche Ressourcen können aktiviert und welche strukturellen flankierenden Maßnahmen können ergriffen werden?“
Mögliche Schritte
- Im Umgang mit dem Schüler: gute Bindung aufbauen (Kontinuität), eine klare zugewandte und transparente Haltung, erwünschtes Verhalten wertschätzen, emotionale Beteiligung bei Konflikten reduzieren, dran bleiben und erwünschtes Verhalten immer wieder einfordern, Ziele vereinbaren und besprechen, wie man sie erreicht (mit klar operationalisierten Teilzielen arbeiten), Hilfestellungen geben (Verhaltensverträge, Tokensysteme, Smileylisten), Selbst- und Fremdreflexion/Feedbackkultur, eigene Überforderung vermeiden: sich Hilfe holen und sich beraten lassen
- In der pädagogischen Arbeit mit der Klasse: klare, transparente, den Bedürfnissen der Schüler entsprechende Strukturen, Rituale, regelmäßige Bewegungsangebote, Regeln für die Gemeinschaft erarbeiten (s. kollegiale Absprachen)
- In der Elternarbeit: regelmäßige Kommunikation, keine Vorwurfshaltung (professionelle Gesprächsführung), Ursachen und Ressourcen klären, Eltern als Bildungs- und Erziehungspartner einbeziehen (zumindest versuchen)
- Das kann das Kollegium leisten: (kooperative) Förderdiagnostik, Fallgespräche →Kommunikation organisieren, Strukturen schaffen (Regeln, Zeitkonzept, Anspannung- und Entspannungsphasen, Absprachen), konzeptionell arbeiten, Hospitationen, Fortbildungen, Teamsupervisionen
- Im Umgang mit Fachdiensten: Beratungsmöglichkeiten nutzen („Pädagogisches Zentrum“, Schulsozialarbeit, Schulpsychologischer Dienst, Kinder- und Jugendpsychiatrie, themengebundene Beratungsstellen wie Suchtberatung, Missbrauchsberatung, etc., „Runde Tische“ organisieren, wenn möglich Teilnahme an Hilfeplangesprächen (HPG), Absprachen protokollieren, bei „schwierigen“ Gesprächspartnern zweite anwesende Person hinzuziehen
Bitte verstehen Sie die einzelnen möglichen Schritte und Maßnahme nicht als Punkte einer Checkliste. Nicht alles kann „abgearbeitet“ werden.