Und sie zogen in den Frieden…

Am ersten Schultag nach den Osterferien fand am Gutenberg-Gymnasium Bergheim ein Projekttag zum Thema „Krieg in der Ukraine“ statt. Statt mit Mathe, Deutsch und Englisch befassten sich die Schülerinnen und Schüler in Form von thematischen Modulen mit historischen sowie aktuellen (geo-)politischen Fragen zum Verhältnis Ukraine-Russland, informierten sich über den Zusammenhang von Krieg und Klimawandel und hinterfragten im Rahmen eines „Gewaltbarometers“ den Anteil von Gewalt in verschiedenen Alltagssituationen. Hier wurden besonders die rassistischen und sexistischen Situationen sehr eindeutig als Gewalt bewertet, während andere Situationen ein wesentlich differenzierteres Meinungsbild ergaben.
Für die Aula des Gutenberg-Gymnasiums hatte die Fachschaft Kunst ein einzigartiges Kunstprojekt konzipiert, das über die Dauer des gesamten Vormittags nach und nach Gestalt annahm. Das Abbild des Mädchens, das das „Holodomor“-Denkmal in Kiew darstellt, wurde von den Kunstlehrerinnen Ann-Kathrin Hannappel und Patrizia Arste auf ein riesiges Plakat gemalt. Unter dem Eindruck dieses Bildes formulierten die Schülerinnen und Schüler ihre ganz persönlichen Wünsche für den Frieden und ihre Hoffnungsbotschaften auf einem weißen Papier. Jedes Mitglied der Schulgemeinschaft faltete nun eine Friedenstaube aus diesem weißen Blatt Papier. Die fünfzehn ukrainischen Schülerinnen und Schüler, die am GuGy zu Gast sind, beteiligten sich ebenfalls. So entstanden ca. 800 Tauben, die nun aus den Händen des Mädchens als Friedensboten in die Welt ausschwärmen.
Zum krönenden Abschluss sangen alle gemeinsam den Friedenssong „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg auf dem Schulhof, den die Fachschaft Musik mit allen Klassen im Unterricht einstudiert hatte. Ein besonders Highlight von gelebter Inklusion bescherte die Klasse 6c, die für ihre hörgeschädigten Mitschüler den Songtext in Gebärdensprache übersetzt hatte und so bei der Aufführung für alle gehörlosen Mitschülerinnen und Mitschüler dolmetschen konnte.
 
Die Schulleitung sowie das Team „Projekttag Ukraine“ zeigte sich äußerst zufrieden mit diesem gelungenen Start in die letzte Phase des Schuljahres.
 
Der Projekttag war eine von mehreren Aktionen, die am GuGy im Zusammenhang mit der Kriegssituation in der Ukraine stattgefunden haben. Neben einem aus Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern gestellten Peace-Zeichen auf dem Schulhof und einem Raum zur Information und für Kummer und Sorgen woben die 5. und 6. Klassen zusammen mit ihren Klassenpaten aus der Oberstufe mit gelber und blauer Wolle die Worte für Frieden auf englisch und ukrainisch („Peace“ und „Mir“) in den Zaun am Fahrradkäfig. Dazwischen hängen Zettel mit ihren persönlichen Friedenswünschen.
 
Text: H. Bender
Fotos: A. Gregor