UNESCO

UNESCO – Programm des Gutenberg-Gymnasium Bergheim                             
UNESCO-Schulprogramm als pdf

UNESCO im Schulentwicklungskonzept

Das Gutenberg-Gymnasium ist im Jahr 2017 mit dem Status ‚Interessierte Schule‘ ins UNESCO-Projektschul-Netzwerk aufgenommen worden. Seit 2021 sind wir ‚Mitarbeitende UNESCO-Schule‘ und arbeiten seitdem auf die Anerkennung des Status als ‚Anerkannte UNESCO-Projektschule‘ hin. Dabei bekennen wir uns zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UNESCO und der Agenda 2030, welche wir ganzheitlich in unserem Schulleben umsetzen (Whole-School-Approach).

Innerhalb des UNESCO-Netzwerkes engagiert sich die Schule für eine Kultur des Friedens, für den Schutz der Umwelt, für eine nachhaltige Entwicklung und für ein soziales Klima der Gerechtigkeit. Das Schulleben wird im Sinne des interkulturellen Lernens gestaltet. Als primäres Ziel setzt sich die Schule dafür ein, das Zusammenleben in einer pluralistischen Welt in kultureller Vielfalt zu lernen und zu fördern. Integraler Bestandteil des Ansatzes ist die AG-Arbeit.

Das Greenteam und die Erasmus+-AG arbeiten gemeinsam daran, den Schüler*innen die 17 Nachhaltigkeitsziele näher zu bringen und die Schule im Rahmen der Kampagne `GuGy Goes Green 2030´ nachhaltig, klimaresilient und grün zu gestalten. Im Rahmen der Kooperationen mit unseren europäischen Partnerschulen teilen wir diese Ergebnisse und Ideen und stärken dabei die interkulturelle Handlungskompetenz und die Fremdsprachenkompetenz unserer Schüler*innen.

Seit 1998 besteht an unserer Schule die Menschenrechts-AG, deren Aktivitäten der Schule unter anderem den Titel Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage (SoR/SmC) eingebracht haben. Die daraus entwickelte UNESCO-Menschenrechts-AG arbeitet an individuellen politischen und sozialen Projekten und organisiert z.B. die Gestaltung des Menschenrechtstages an der Schule oder die Begleitung der Juniorwahl.

UNESCO-Whole School Approach

Das GuGy hat nach einem mehr als fünfjährigen Prozess, den letzten Antrag gestellt, um vollwertige UNESCO-Projektschule zu werden. Im Rahmen unserer UNESCO Arbeit setzen wir in der Weiterbildung und in der Gestaltung unseres Lern- und Lebensraumes weiterhin auf den Whole School Approach. Alle Beteiligten werden in die UNESCO-Arbeit und in die Klimaschutz-Arbeit eingebunden. Hausmeister, Mensabetreiber, Stadt, Eltern, Lehrkräfte und Schüler*innen, alle machen mit, stemmen gemeinsam Projekte und bilden sich weiter. Wir werden zu Change-Agents, die wir für den Klimaschutz und für ein friedliches, solidarisches Miteinander in einer pluralistischen Demokratie so dringend brauchen.

 

Das Gutenberg-Gymnasium pflegt einen informellen und organisatorischen Austausch mit anderen UNESCO-Projektschulen, um zielgerichtet Workshops und Fortbildungen für Schüler*innen sowie Lehrkräfte anzubieten, Zusammenkünfte engagierter Schüler*innen und Lehrkräfte zu ermöglichen und ihnen die Möglichkeit zu geben, außerunterrichtliche Lernerfahrungen anzubieten.

Die UNESCO-Steuergruppe

Innerschulisch begleitet ein etabliertes Team von Lehrkräften die Schulentwicklung unter dem Dach des UNESCO-Leitbildes mit seinen sechs Säulen:

In den letzten Jahren wurden z.B. Entwicklungsschwerpunkte festgelegt erfolgreich durchgeführt und durch vielfältige schulische und öffentliche Projekte, Aktionen und Fortbildungen weiterentwickelt.:

  • GuGy goes green (2021/22): UNESCO-Säule „Bildung für nachhaltige Entwicklung“
  • GuGy goes green in Europe (2022/23): UNESCO-Säulen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ & „Global Citizenship Education“
  • GuGy goes digital (2023/24) UNESCO-Säule „Risiken und Chancen im digitalen Zeitalter
  • GuGy comes together (2024/25) UNESCO-Säule „Zusammenleben in Vielfalt”

1. Bildung für nachhaltige Entwicklung

Der Motor – Das Greenteam und Erasmus+

Die treibende Kraft für Klimaschutz und Nachhaltigkeit am GuGy sind die Mitglieder von Erasmus+ und dem Greenteam unter der Leitung von Frau Dr. Althof, Frau Hansen und Herrn Brandt. Unterstützt werden sie von einer großen Zahl von Schüler*innen und Lehrkräften, die projektgebunden an unseren Zielen mitarbeiten. 

Unter dem Dach UNESCO, entwickeln die AGs mit 50 aktiven Schüler*innen und Lehrkräften konkrete Projekte und setzen diese um. Über Projektsteckbriefe erarbeitet die AG die genauen Voraussetzungen für die einzelnen Projekte und schafft eine wesentliche Grundlage für die Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen externen Partnern. Sie informiert, coacht und motiviert Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern, sich an den Projekten zu beteiligen.  Die Stadt Bergheim und der Rhein-Erft-Kreis sind unverzichtbare Partner im Bereich Sanierung, Entsiegelung, Begrünung und Ausbau der Photovoltaik. Das Greenteam ist in regelmäßigem Kontakt mit den Mitarbeiter*innen der Stadt und des Kreises, um die verschiedenen Projekte voran zu treiben. In Fortbildungen und Coachings, bilden die Schüler und Lehrkräfte sich fort und wirken als Multiplikatoren für die Schulgemeinschaft. 

Aus Planung wird nachhaltige Wirklichkeit

Aktuell ist unsere Arbeit für Klimaschutz und Bildung für Nachhaltige Entwicklung von der Umsetzung lange geplanter Projekte geprägt. Das gilt für unser Bienen-Projekt, für unser internationales Projekt im Rahmen von Erasmus+, für die Installation der E-Ladesäulen, Baumpflanzungen und viele andere Projekte.

 

In Europa vernetzt!

Nach dem Prinzip think globally act locally vernetzt sich das Gutenberg –Gymnasium seit 2020 mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern.

Die Erasmus + AG und das Greenteam haben mit Schulen aus Spanien, Portugal und den Niederlanden ein gemeinsames Projekt zur Ermittlung des jeweiligen CO2-Fußabdruckes. Gemeinsam ermitteln wir unsere CO2– Emissionen, vergleichen die Werte mit den Schulen aus z.B. Spanien und erstellen ein Handbuch für Klimaschutzarbeit an Schulen in Zusammenarbeit mit den Kommunen.  Wir nutzen dazu ein Tool des Ifeu Instituts für Energie und Umweltforschung und werden dabei von Greenpeace unterstützt.

Im September 2023 waren die Partnerschulen zuletzt bei uns zu Gast.  Insgesamt 60 Teilnehmer:innen aus  4 Nationen beschäftigen sich eine Woche lang mit Themen zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz, entwickeln und evaluieren Konzepte, wie Schulen klimaneutral werden. Die nächsten Projektphase ist bewilligt und die Mobilitäten ins Ausland und nach Bergheim sind in Planung.

In der Region zu Hause – UNESCO und Klimaschutz im Rheinland

Seit 2020 knüpfen wir regelmäßig neue Kontakte mit anderen Schulen im regionalen UNESCO-Netzwerk, mit externen Fortbildungspartnern und mit der Kommune, um unsere Klimaschutzarbeit voranzubringen. Wir wurden von der Emscher Genossenschaft, von Greenpeace und der BNE Agentur NRW beraten, hatten Austausch mit dem Wuppertal Institut für Klimaforschung und haben ein gemeinsames Projekt mit dem NABU durchgeführt, sind Teil der Change-School Community und natürlich im UNESCO-Netzwerk aktiv.

GuGy goes green 2030

Im Kern unserer Bemühungen steht die Kampagne GuGY goes green 2030. Ziel ist die Schule in Zusammenarbeit mit allen Schüler*innen, Eltern, Lehrkräften, mit den externen Partnern und vor allem zusammen mit der Stadt Bergheim umzubauen. Bis 2030 soll das Gutenberg-Gymnasium als Leuchtturmprojekt für Nachhaltigkeit gelten. Es soll klimaneutral, nachhaltig und klimaresilient sein.

Projekte 2023/24

  • Klima und Mobilitätswoche: am 18.09.24 lud das Greenteam und Erasmus+ zu einer Podiumsdiskussion zur Mobilität der Zukunft ein, anlässlcih der ersten Klimawoche in Bergheim
  • Bienen-AG: Die Bienen sind 2023 endlich am GuGy angekommen und haben bereits rund 50 Kilo Honig produziert. Zusammen mit einem Imker und mehreren Kollegen trifft sich die Schüler AG wöchentlich, um die Bienen zu versorgen, sogar in den Ferien, wenn nötig.
  • Der GuGy-Wald wächst beständig. In Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt der Stadt pflanzen wir für jeden neuen Jahrgang einen Baum. Auch zusammen mit den Austauschschülern pflanzen wir. So wird aus dem grauen Schulhof, der den Schüler*innen im Sommer kaum Schatten bietet und nur wenig Aufnahmekapazitäten bei Starkregenereignissen hat, Schritt für Schritt eine klimaresiliente und auch im Sommer lebenswerte und grüne Landschaft. In Zukunft soll hierbei noch stärker entsiegelt werden, um die genannten Effekte zu verstärken.
  • Saubere Stadt: Das GuGy unterstütz die Stadt Bergheim beim Müll sammeln. Thema Ökologieund Nachhaltigkeit machten sich die neunten Klassen im Rahmen des Biologieunterrichts auf, um zu überprüfen, wie Müll nicht nachhaltig entsorgt wird.
  • How big is your footprint? Das große Schuljahresprojekt teilt sich die BNE Säule mit Erasmus. Zusammen mit Partnerschulen ermitteln wir den CO2-Fußabdruck der Schule und verfassen ein Handbuch zur Klimaschutzarbeit
  • Politische Teilhabe/Klimabeirat: In einer Gesellschaft, in der Menschen über 40 die Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung stellt, kommt der Schule eine besondere Rolle zu, um die Interessen der Kinder und Jugendlichen auch politisch zu vertreten. Wir versuchen den Schüler*innen klarzumachen, dass politische Teilhabe nicht erst mit dem Eintritt ins Wahlalter beginnt, und zeigen, dass man auch in der Jugend schon die Zukunft mitgestalten kann, in der man selbst einmal leben wird. Dank der Arbeit des Greenteams konnte erreicht werden, dass nicht nur Mitarbeiter der Stadt und Ratsmitglieder den Klimabeirat bilden, sondern auch Fachleute aus der Bevölkerung und Jugendvertreter aus der Bezirks-SV, die mangels Jugendparlament die einzige offizielle Jugendvertretung darstellt, an der Arbeit beteiligt werden.
  • Wasserstoff: im letzten Jahr waren wir im intensiven Austausch mit dem Büro des Landrats und der Strukturwandelabteilung des Kreises Bergheim, um die Möglichkeiten der Energiespeicherung durch Wasserstoff für das Schulzentrum und das Kreishaus zu diskutieren. In diesem Rahmen haben wir auch am H2 Summit des Kreises teilgenommen. 2024 waren wir vom Kreis eingeladen „unsere Erfahrungen (auf dem nächsten H2 Summit) als Multiplikatoren gemäß dem Motto „Lernen durch Lehren“ weiterzugeben.“
  • Fortbildung:
    • am 14. und 15.09.23 BNE-Festival NRW
    • Nov- Dezember 2023 online beim COP 28, Dubai
  • Photovoltaik-Anlage: Die PV-Anlage mit 158 Modulen und einer Leistung von 64,78 kWh läuft und liefert Strom. Im Unterricht können wir die aktuellen Werte ablesen und diskutieren.
  • E-Ladesäulen: Die Schülerinnen und Lehrkräfte haben nicht aufgegeben, für E-Ladesäulen vor dem Schulzentrum zu werben. Die erste E-Ladesäule wurde nun von den Stadtwerken vor dem Schulzentrum installiert. Die pendelnden Lehrkräfte nutzen sie fleißig. Wir freuen uns über die Möglichkeit, nachhaltig zur Arbeit und zurück zu gelangen.

Projekte der letzten Jahre 

  • Runder Tisch: Zum Jahresbeginn lud das Greenteam die wichtigsten städtischen und externen Mitarbeiter*innen zu einem runden Tisch ein um die Entwicklung hin zur Pilotschule für Nachhaltigkeit, Biodiversität und Klimaschutz zu koordinieren.
  • Gründach: Bei diesem Treffen wurde bestätigt, dass ein Gründach für den Naturwissenschaftstrakt geplant ist. Die Dachbegrünung fungiert durch die Verdunstungskälte als natürliche Klimaanlage. Gleichzeitig wird ein Lebensraum für Insekten, Pflanzen und Vögel geschaffen. Bei Starkregenereignissen kann das Gründach viel Wasser aufnehmen, um eine Überflutung der sonst weitgehend versiegelten Fläche zu verhindern.
  • Grüne Innenhöfe: das Greenteam hat einen Projektsteckbrief für die Bepflanzung und Nutzbarmachung eines Innenhofes gestellt und Angebote bei einem Gartenlandschaftsbauer eingeholt. Auf dieser Grundlage wird das Greenteam im Laufe des Schuljahres in Zusammenarbeit mit der Stadt Landesmittel beantragen, um das Projekt umzusetzen.
  • Wildblumen statt Schottergärten: Bereits 2021 gab es eine Initiative der Schüler*innen aus der 6e. Um der Entwicklung der Schottergärten entgegen zu wirken, entwickelten sie einen Flyer (siehe rechts), der für Blumenwiesen, Insektenhotels und Bepflanzung der Vorgärten wirbt. Hiervon verteilten sie rund 1000 Flyer in den Haushalten in ihrer Nachbarschaft, natürlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Eine spontane Spende von einer begeisterten Anwohnerin wurde mit Taschengeld und einer Spende der Klassenlehrerin ergänzt, um so eine Wassersystem in Bolivien für eine bedürftige Familie zu finanzieren.
  • Stadtradeln: Die Schule nimmt auch wieder mit großem Engagement am Stadtradeln Teil. Gemeinsam wollen wir CO2 einsparen und Bewusstsein für das Thema Verkehrswende schaffen. Die Daten helfen den Kommunen ihre Fahrradinfrastruktur zu optimieren. So reduzieren wir gemeinsam den CO2– Ausstoß für die Anreise der Schüler*innen.
  • Schulreisen: die Stufen Q1 und Q2 verzichten aktuell auf Flugreisen bei ihren Studienfahrten.

 

2. Menschenrechts- und Demokratiebildung

Die Menschenrechts- und Demokratiebildung ist ein Kernbaustein der UNESCO-Arbeit am Gutenberg-Gymnasium. Der Auftrag hierzu leitet sich aus den Statuten der UNESCO, aus dem deutschen Grundgesetz, der Landesverfassung NRW sowie dem Schulgesetz ab. Das Ziel ist die Erziehung zu mündigem Bürger*innen in einer demokratisch verfassten Gesellschaft.

Unser Weg orientiert sich dabei am  Leitpfaden zur Demokratiebildung in der Schule der Bundeszentrale für politische Bildung. Neben dem Handlungsfeld Unterricht fokussiert sich die UNESCO-Menschenrechts- und Demokratiebildung auf den Bereich Schulkultur und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernorten. Diese Arbeit findet im alltäglichen Miteinander und in speziellen Formaten im Sinne des Whole School Approach statt.

Einen zentralen Baustein unserer Arbeit stellt die Mitgliedschaft im „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“Netzwerk dar. Diese Mitgliedschaft wird von der UNESCO-Menschenrechts-AG betreut.

Die UNESCO-Menschenrechts-AG

Als UNESCO-Menschenrechts-AG möchten wir für den Schutz der universellen Menschenrechte eintreten. Wir möchten lokale und globale Zusammenhänge herstellen und das „Große Ganze“ in den Blick nehmen. Wir möchten uns engagieren und uns vernetzen, um am GuGy aktiv zu werden. Unsere Themen wählen wir selbst. Wir sind ein Safe-Space für den Austausch zu Diskriminierungserfahrungen und arbeiten mit den Anti-Diskriminierungsbeauftragten sowie dem Beratungsteam zusammen. Darüber hinaus verantwortet die AG jährlich den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.

Der UNESCO-Tag der Menschenrechte

Der Projekttag wird ganztägig, am 10. Dezember eines jeden Jahres, in der Jahrgangsstufe 9 durchgeführt. In Workshops setzen Schülerinnen- und Schüler sich mit Themen wie Menschrechte in der Welt, Kinderrechte, Pluralität und Vielfalt, Identität, Gleichwertigkeit und Solidarität sowie politischer Partizipation und Aktivismus auseinander. Die Workshops werden von Lehrerinnen und Lehrern gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler der AG sowie durch externe Partner*innen durchgeführt. Das Thema im SJ 23/24 lautete „Dear Future Children“ – Aktivismus und politische Beteiligung und fand in Kooperation mit dem Filmemacher Franz Böhm und Amnesty International statt.

 

3. Global Citizenship Education

Seit einigen Jahren nimmt das Gutenberg-Gymnasium erfolgreich am Erasmus+-Programm der Europäischen Union teil und arbeitet fortwährend mit anderen weiterführenden Schulen aus ganz Europa zusammen – zum Beispiel aus Spanien, Holland, Portugal, Italien und Tschechien.

Die Schüler*innenhaben hierbei die Möglichkeit, sich sowohl digital (etwa über die Plattform eTwinning) als auch persönlich mit Gleichaltrigen auszutauschen und dabei ihre Fremdsprachenkenntnisse zu vertiefen.

Innerhalb der Projekte „My heritage, our future“ und „How big is your footprint?“ erhielten bereits viele Schüler*innen die Möglichkeit, an den durch das Erasmus+-Programm finanzierten Mobilitäten, also Reisen zu den Partnerschulen, teilzunehmen und an gemeinsamen Projekten zu Themen rund um Kultur, Literatur, Geschichte oder Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu arbeiten.

Die Erasmus+-AG hat sich im Zuge der aktuellen Projektarbeit mit dem Greenteam unserer Schule zusammengeschlossen. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler von der achten Klasse bis zur Jahrgangsstufe Q1 im Rahmen der in regelmäßigen Abständen stattfindenden Arbeitsgemeinschaft Greenteam feat. Erasmus+.

Zudem führt das Gutenberg-Gymnasium Bergheim seit Jahrzehnten im Rahmen der deutsch-französischen Freundschaft den traditionellen Austausch mit der Partnerschule in Chauny fort.

 

4. Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt

Das interkulturelle Lernen sowie die Wertschätzung und Förderung von Vielfalt stellt einen immanenten Teil der Schulkultur des Gutenberg-Gymnasiums dar. Verschiedene Gruppen bilden gemeinsam diese Säule, um dem „vielfältigem“ Anspruch gerecht zu werden. Auch die innere Differenzierung gehört zu einer vielfältigen Schule. Die Förderkonzepte finden Sie in unserem Schulprogramm.

Interkulturelles Lernen

Das Gutenberg-Gymnasium fördert das interkulturelle Lernen auf vielfältige Weise. Grundlegend hierfür ist unser alltägliches Miteinander im Unterricht und darüber hinaus. Die Vielzahl an unterschiedlichen kulturellen Hintergründen der Schüler*innen sowie die Interantionalen Mobilitäten sind für uns als allgemeinbildende Schule eine große Chance und Ausgangspunkt unserer Bemühungen allen Kindern im Alltag positive Erfahrungen mit interkulturellen Begegnungen zu ermöglichen.

Für die pädagogische Begleitung dieser Prozesse sind alle Kolleginnen und Kollegen mit verantwortlich.

Für zusätzliche Unterstützung und individuelle Beratung steht neben dem Beratungsteam auch eine Schulsozialarbeiterin mit dem Schwerpunkt Integration, bereit.

 

Internationale Förderklassen

Internationalen Förderklassen sowie die Integration von Schüler*innen in Regelklassen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Engagements für interkulturelles Lernen. Sie bieten Schüler*innen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen und ihre Sprachkenntnisse in Deutsch zu verbessern. Durch die Begegnung mit unterschiedlichen Perspektiven wird das Bewusstsein für globale Zusammenhänge gestärkt. Diese Klassen fördern nicht nur den Erwerb von Sprachkenntnissen, sondern auch den interkulturellen Austausch und das gegenseitige Verständnis – wichtige Grundlagen für ein respektvolles Zusammenleben in Vielfalt.

Austauschprogramme

Es bestehen, teilweise seit vielen Jahren, mehrere Austauschprogramme mit Partnerschulen im Ausland. Dazu gehörten in der Vergangenheit Schulen in den Niederlanden, Frankreich, Portugal, Spanien, Italien, China und den USA.

Herausragend für interkulturellen Begegnungen und Kooperation stellen die Mobilitäten im Rahmen des Erasmus+ -Programms dar.

Seit einigen Jahren nimmt das Gutenberg-Gymnasium erfolgreich am Erasmus+ Programm der Europäischen Union teil und arbeitet mit anderen weiterführenden Schulen aus ganz Europa zusammen- zum Beispiel aus Spanien, Holland, Portugal, Italien und Tschechien. Die Schüler*innen haben hierbei die Möglichkeit, sich sowohl digital (etwa über die Plattform eTwinning) als auch persönlich mit Gleichaltrigen auszutauschen und dabei ihre Fremdsprachenkenntnisse zu vertiefen. Innerhalb der Projekte „My heritage, our future“ und „How big is your footprint?“ erhielten bereits viele Schüler*innen die Möglichkeit, an den durch das Erasmus+ Programm finanzierten Mobilitäten, also Reisen zu den Partnerschulen, teilzunehmen und an gemeinsamen Projekten zu Themen rund um Kultur, Literatur, Geschichte oder Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu arbeiten. Die Erasmus+AG hat sich im Zuge der aktuellen Projektarbeit mit dem Greenteam unserer Schule zusammengeschlossen. Teilnehmen können Schüler*innen von der achten Klasse bis zur Jahrgangsstufe Q1 im Rahmen der in regelmäßigen Abständen stattfindenden Arbeitsgemeinschaft Greenteam feat. Erasmus+.

Zusammenleben in Vielfalt

Inklusive Klassen

In unseren inklusiven Klassen legen wir großen Wert darauf, dass Schüler*innen unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten und kulturellen Hintergründen miteinander lernen und wachsen. Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne besonderen Förderbedarf bietet eine einzigartige Möglichkeit, unterschiedliche Sichtweisen zu erleben und voneinander zu lernen. Die Vielfalt an Erfahrungen und Perspektiven wird als Bereicherung betrachtet und unterstützt den respektvollen Umgang miteinander. Dieses Umfeld fördert das Verständnis für kulturelle Unterschiede und stärkt die Fähigkeit, in einer pluralistischen Gesellschaft erfolgreich und harmonisch zusammenzuleben.

Inklusive kooperative Fußball-AG

Die inklusive kooperative Fußball-AG fördert gemeinsamen Lernen und das Zusammenleben in Vielfalt durch den Sport, indem sie Schüler*innen unterschiedlichster Hintergründe zusammenbringt.

Ein Höhepunkt dieser Initiative war das Turnier am 8. Dezember 2022, bei dem sich rund 50 Kinder und Jugendliche in der Bergheimer Soccer-Halle am Lukas-Podolski-Sportplatz versammelten. Unterstützt von der FC-Stiftung „Mer stonn zo dir!“ trafen sich Schülerinnen und Schüler der Schule zum Römerturm, der Astrid-Lindgren-Schule und des Gutenberg-Gymnasiums, um gemeinsam Fußball zu spielen.

Im Rahmen der AG treffen sich wöchentlich Kinder der drei Schulen, um gemeinsam an verschiedenen Stationen Torschüsse und Pässe zu üben.

Die inklusive Fußball-AG ist ein lebendiges Beispiel für das Zusammenleben in Vielfalt. Sie zeigt, wie gemeinsamer Sport Brücken bauen, Vorurteile abbauen und Gemeinschaftsgefühl schaffen kann.

Inklusives Reitprojekt

Das inklusive kooperative Reitprojekt ist ein weiteres Beispiel für erfolgreiches Leben und Lernen in Vielfalt. Es bringt Schülerinnen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Herausforderungen zusammen, um durch den Umgang mit Pferden gemeinsam zu lernen und zu wachsen.

Das Projekt wird von „TheraKids“, einem Verein mit Erlebnispädagogischer Ausrichtung, geleitet und durch eine ehemalige Schülerin des GuGys als Reittherapeutin unterstützt.  Das Projekt ermutigt die Kinder, über sich hinauszuwachsen, indem sie auf den Pferden mutige Positionen einnehmen und sich gegenseitig anspornen, ihre Ängste zu überwinden. So entstehen neue, gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen, die weit über den Schulalltag hinausreichen. Der respektvolle Umgang mit den Tieren und der gegenseitige Austausch schaffen eine starke Basis für ein harmonisches Miteinander. Das Projekt findet in der Regel in der Projektwoche vor den Sommerferien statt und wird finanziell durch den Förderverein des Gutenberg-Gymnasiums unterstützt. In der Vergangenheit waren auch der Rotary Club und die Charity Alliance beteiligt.

Beratung

Alle Lehrerinnen und Lehrer beraten immer und in vielen Alltagssituationen Schülerinnen und Schüler. Das gehört zu ihrem Aufgabenfeld, sie sind die Expert*innen ihrer Fächer und der von ihnen unterrichteten Lerngruppen. In der Regel decken die Unterrichtenden Fragestellungen der Lernorganisation und der Leistungsmessung ab. Darüber hinaus verfügt unsere Schule über besonders qualifizierte Beratungslehrer*innen. Beratung durch Lehrkräfte ist ein wichtiger Baustein um einer vielfältigen Schüler*innenschaft auch in herausfordernden Situationen und Lebensphasen gerecht zu werden. Ein erster Kontakt mit dem Beratungsteam kann durch einen Anruf bzw. eine Anmeldung im Sekretariat, durch Vermittlung einer Lehrerin/eines Lehrers oder durch persönliches Ansprechen bzw. Mail an die der Beratungs-lehrer*innen zustande kommen. Die Beratungslehrkräfte sind zudem täglich in einer offenen Sprechstunde im Beratungsraum 215 für Kolleg*innen, Eltern und Schüler*innen zu erreichen.

Systemische Beratung und Einzelfallhilfe

Die Aufgaben der Beratungslehrer*innen sind zweigeteilt. Auf der einen Seite beraten sie Klassen und Kurse in Problemsituationen, die z.B. den Lernfortschritt hemmen oder gar unmöglich machen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die frühzeitige Intervention bei Mobbing gelegt. Die Beratung ist systemisch angelegt, das bedeutet, dass die Gruppen in ihren Strukturen betrachtet werden. Eine Reflexion des Verhaltens soll dabei zu Erkenntnissen führen. Auch führen die Beratungslehrkräfte in Klasse 7, den „Wir sind Klasse Tag“ durch.

Ein weiteres Arbeitsfeld der Beratungslehrer ist die Einzelfallhilfe. Hierbei werden sowohl einzelne Schülerinnen und Schüler sowie Eltern beraten, die Hilfe aktiv suchen. Dies kann vor dem Hintergrund von Leistungsproblemen der Fall sein, häufig handelt es sich aber auch um Probleme der Lebensplanung oder die Zerrüttung zwischen Eltern und Kindern. Die Beratungen bieten Hilfestellungen in Erziehungs- und Entwicklungsfragen als auch bei Fragen der Lebensführung. Einzelfallberatung durch die Beratungslehrer*innen schließt die Lücke zu den Schulpsychologen der Region und vermittelt durch gute Kontakte zu Jugendamt, Beratungseinrichtungen, Polizei und Psychologen, weitere mögliche Hilfe. Beratung unterliegt den Grundsätzen der Freiwilligkeit und der Verschwiegenheitspflicht. Für die Beratung steht ein neu gestalteter Beratungsraum zur Verfügung. In freundlicher Atmosphäre jenseits des Klassenzimmers können hier Beratungsgespräche geführt werden.

 

5. Welterbeerziehung

Seit 1972 gibt es das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt. Bis heute haben 194 Staaten dieses Übereinkommen als rechtskräftig anerkannt, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland. Mittlerweile wurden weltweit mehr als 1000 Kultur- und Naturstätten in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen, davon befinden sich über 50 in Deutschland.

Um Welterbestätte zu werden, muss nachgewiesen werden, dass diese Stätte von außergewöhnlichem universellem Wert für die gesamte Weltgemeinschaft ist und daher für gegenwärtige und zukünftige Generationen bewahrt werden muss. In einem Aufnahmeverfahren werden diese Kriterien geprüft.

Welterbestätten sind Lernorte. An ihnen können unterschiedlichste Aspekte des Welterbes – wie seine historische und gesellschaftliche Bedeutung, seine Baugeschichte und Architektur, sein Beitrag für nachhaltige Entwicklung – begreifbar gemacht werden.

Wir am GuGy haben das Glück, dass mehrere UNESCO-Welterbestätten für uns gut zu erreichen sind. So finden regelmäßig Exkursionen zum Kölner Dom statt (Welterbe seit 1996) oder im Rahmen von ein- oder mehrtägigen Schulfahrten Erkundungen der Zeche Zollverein (Welterbe seit 2001) in Essen oder der Speicherstadt und des Kontorhausviertels mit Chilehaus (Welterbe seit 2015) in Hamburg.

 

6. Risiken und Chancen im digitalen Zeitalter

Im Dezember 2016 wurde im Strategiepapier der Kultusministerkonferenz festgehalten:

“Da die Digitalisierung auch außerhalb der Schule alle Lebensbereiche und – in                unterschiedlicher Intensität – alle Altersstufen umfasst, sollte das Lernen mit und über digitale                Medien und Werkzeuge bereits in den Schulen der Primarstufe beginnen. […]”

Hier äußerten sich die Kultusministerinnen und -minister in großer Übereinstimmung zur Leitlinie der Unesco:

„Die Digitalisierung erfasst alle Bereiche des Lebens und bildet die Grundlage moderner                Wissensgesellschaften im 21. Jahrhundert. […]“

Im Vordergrund steht bei uns am GuGy, dass die Kinder einen chancengleichen Zugang zur digitalisierten Bildung erhalten, dass sie neben dem zielführenden Konsumieren auch das gemeinsame Gestalten der digitalisierten Welt erlernen, sowie dass sie zur kritischen Reflektion digitaler Medien angeleitet werden. Diese Maxime wird im GuGy an verschiedenen Stellen umgesetzt, von der Unterrichtsentwicklung bis zu diversen Projekten.

 

Unterrichtsentwicklung

Ziel der Unterrichtsentwicklung ist es, die Arbeit mit digitalen Medien und Werkzeugen auf der Grundlage des Medienkompetenzrahmens NRW immer weiterzuentwickeln. Darüber hinaus soll sowohl die Nutzung der digitalen Medien und Werkzeuge als auch die Entwicklung der Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler in den schulinternen Curricula verankert werden.

Für Lehrerinnen und Lehrer bedeutet das, dass sie digitale Medien und Werkzeuge in allen Fächern regelmäßig zur Gestaltung des Unterrichts nutzen. Sie vermitteln Medienkompetenz durch die anschauliche Präsentation besonders von interaktiven Inhalten, fördern Schülerinnen und Schüler durch binnendifferenzierte Übungsmaterialien (z. B. Apps mit personalisierten Übungen) und ermöglichen durch digitale Testformate und spielerische Abfrageformen direktes und persönliches Feedback.

Für Schülerinnen und Schüler bedeutet das, dass sie digitale Medien und Werkzeuge in allen Fächern regelmäßig nutzen. Sie sollen so die grundlegenden Medienkompetenzen des 21. Jahrhunderts erwerben und nutzen, um nach dem „4K-Modell“ gemeinsam kommunizierend, kollaborierend, kritisch denkend und kreativ zu arbeiten.

So erhalten unsere Schülerinnen und Schüler neue Impulse und gewinnen an Sicherheit im Umgang mit Medien, die sie für den Zugang zu Informationen und Wissen benötigen und mit denen sie gestaltend an der Verwirklichung von Wissensgesellschaften teilhaben können.

 

Ausstattung

Die Lehrkräfte wurden im Schuljahr 2023/24 einheitlich mit Tablets ausgestattet und die Infrastruktur wurde und wird so verstärkt, dass jeder Unterrichtsraum zuverlässig einen Deckenbeamer und stabilen Internetzugang hat.

Aktiv setzen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-7 PCs in den Computerräumen und Tablets aus den mobilen Tabletwagen ein. Durch diese Geräte soll eine Basis für die Nutzung digitaler Medien und Werkzeuge durch Schülerinnen und Schüler gebildet werden. Die Jahrgangsstufen ab Klasse 8 sind durch elternfinanzierte iPads ausgestattet, damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler gleichzeitig digitale Medien und Werkzeuge nutzen können, wenn dies pädagogisch sinnvoll ist. Die gemeinsam durch Schülerschaft, Eltern und Kollegium getroffene Wahl eines Anbieters fiel auf ein nachhaltig produzierendes Refurbished-Unternehmen, welches zugleich ein gemeinnütziges Inklusionsunternehmen ist, so dass hier die Fortschritte in dem einem UNESCO-Ziel direkt zu Fortschritten in weiteren führten.
Mithilfe der genannten und einheitlich verfügbaren Arbeitswerkzeuge besitzen wir nun eine gemeinsame Basis, welche die gegenseitige Unterstützung erleichtert und durch welche die Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend Erfahrungen sammeln und sinnvolle Gewohnheiten etablieren können. Diese sollen ihnen ermöglichen, als gut ausgebildete Digital Natives gut vorbereitet in die digitalisierte Wissensgesellschaft hineinzuwachsen.

Kooperationen und Projekte

Medienscouts: Im Rahmen der Einführung elternfinanzierter iPads ist die Teilnahme am Projekt Medienscouts NRW geplant. Hierzu wurde eine entsprechende Bewerbung abgeschickt. In der Zwischenzeit ist eine AG als Unterstützungsangebot vorgesehen.

Projektwoche: In der jährlich zum Schuljahrsende stattfindenden Projektwoche finden sich stets zahlreiche Angebote mit hohem Medienkompetenzbezug.

Wettbewerbe: Das GuGy nimmt jedes Jahr erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben teil, wie Jugend Präsentiert und dem Informatik-Biber.

 

Ansprechpartner: A. Althof, F. Brandt, A. Gregor, S. Hansen, H. Kissel, F. Nimtsch [unesco(at)gugy.de]