Die Mittelstufe

Ansprechpartner: Frau Jahn, Frau Lange & Frau Weyand

Allgemeines:

Nach erfolgreich durchlaufener Erprobungsstufe treten die Schülerinnen und Schüler mit Klasse 7 in die vierjährige Mittelstufe ein. Diese dient laut Schulministerium NRW dazu, „die Schülerinnen und Schüler in geeigneter Weise auf die Fortsetzung ihres Bildungsganges in der gymnasialen Oberstufe beziehungsweise in anderen Bildungsgängen der Sekundarstufe II vorzubereiten“. Ein Schulformwechsel ist ab Klasse 7 in der Regel nicht mehr vorgesehen, kann jedoch von den Eltern bis zum Ende der Klasse 8 zum nächsten Schuljahr beantragt und von der Versetzungskonferenz beschlossen werden. Der mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife) wird erst nach erfolgreichem Abschluss der Klasse 10 erreicht.

Als Lehrerinnen und Lehrer sehen wir darüber hinaus die Mittelstufe als zentrale Phase für die persönliche Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler: Hier, in der Mitte der Schulzeit, bilden sich individuelle Neigungen und Vorstellungen heraus, hier festigt sich Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und hier werden aus Klassenkameraden Freunde fürs Leben. All diese verschiedenen Aspekte haben wir bei unserer pädagogischen Arbeit in der Mittelstufe stets im Blick.

Wir bereiten im Unterricht auf die Anforderungen in der gymnasialen Oberstufe vor, fördern dabei die individuellen Entwicklungspotenziale der Schülerinnen und Schüler und besprechen bei Bedarf notwendige Förderschwerpunkte mit den Elternhäusern. Wir begleiten den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung im Unterricht, in gesonderten Klassenveranstaltungen sowie durch außerunterrichtliche Angebote und stellen auch Ansprechpartner zur Seite, wenn Beratung oder schulische Unterstützung notwendig scheint (vgl. Beratung am Gutenberg-Gymnasium). Insbesondere die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer fördern in ihren Klassen das Verantwortungsbewusstsein in einer sozialen Umgebung und tragen damit zur Befähigung zu einem selbstbestimmten Leben in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft bei.

Wichtige Bausteine der unterrichtlichen, aber außerfachlichen Arbeit und des sozialen Lernens in der Mittelstufe sind die von den Klassenleitungen durchgeführten Stunden der Klassengemeinschaft, die Klassentage und -fahrten, aber auch die halbjährlich stattfindenden pädagogischen Beratungskonferenzen der Lehrerinnen und Lehrer, die die Klasse als soziale Gruppe in den Blick nehmen und ggf. über erzieherische oder unterstützende Maßnahmen für einzelne Schülerinnen und Schüler oder Gruppen beraten. Unsere AG-Angebote oder die Projekttage am Ende des Schuljahres bringen die Schülerinnen und Schüler in Verantwortung für das Schulleben und leisten somit einen Beitrag zur Entfaltung einer verantwortungsbewussten, selbstbestimmten Persönlichkeit.

Die Besonderheiten der Jahrgangsstufen:

Die Sieben

Im zweiten Halbjahr der Klasse 6 beraten die Klassenleitungen der Erprobungsstufe und die Mittelstufenkoordination über die neue Zusammensetzung der künftigen Klassen. Nach den ersten beiden Jahren des Ankommens und Orientierens ist unseres Erachtens nun der richtige Zeitpunkt gekommen, die Bedingungen in den Lerngruppen zu überprüfen, damit unsere Schülerinnen und Schüler die Herausforderungen der Mittelstufe bestmöglich meistern können. Neben den Wünschen der Schülerinnen und Schüler spielen vor allem die pädagogischen Erwägungen der abgebenden Klassenleitungen der Erprobungsstufe eine ausschlaggebende Rolle. Daneben kann aber auch die zweite Fremdsprache entscheidend sein, wobei es in der Regel neben den sprachgleichen Klassen auch 1-2 gemischte Klassen gibt.

Zur Förderung der sozialen Entwicklung tragen besonders die von den Klassenleitungen 4 bis 6 organisierten Stunden der Klassengemeinschaft  sowie der Klassentag Prima Klasse nach den Herbstferien bei, der den sozialen Zusammenhalt in den neuen Lerngruppen spielerisch stärken und angemessenes Konfliktverhalten trainieren soll.

Das Highlight der Klasse 7 ist die traditionelle Skifahrt in die Wildschönau (Tirol) im Januar, die den Jugendlichen neben den sportlichen Herausforderungen eine Menge Spaß und gemeinsame Erlebnisse bietet. Diese Fahrt führt erfahrungsgemäß zu einem vertieften sozialen Miteinander durch die diversen Aktivitäten vor Ort, zu neuen Bekannt- oder sogar Freundschaften durch die gemischten Skigruppen und zu einem vertieften Verantwortungsgefühl, das z.B. intensiv am letzten Skitag durch die Abschlussrallye gefördert wird. Dieses neue, vertiefte Sozialgefüge wird im Laufe der 7 i.d.R. noch im Schulalltag oder auch im Nachmittagsbereich vertieft und bei einer gemeinsamen Schuljahresabschlussaktivität noch einmal außerschulisch gestärkt.

Die Acht

Die Zusammensetzung der Klassen und die Klassenleitungen bleiben i.d.R. bis zum Ende der Mittelstufe stabil. Somit herrscht Kontinuität in einer Zeit, die für viele Jugendliche die stärkste Phase der Pubertät darstellt. Die Klassenleitungen führen die Bausteine der pädagogischen Arbeit fort und entscheiden je nach Bedarf über die Inhalte der 4 bis 6 Stunden der Klassengemeinschaft im Schuljahr. Mit dem Klassentag Starke Klasse werden Aspekte der Persönlichkeitsstärkung und Suchtprävention in sozialen Gruppen in den Blick genommen.

Im Frühjahr nehmen alle Schülerinnen und Schüler der 8 an den landesweiten Lernstandserhebungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch teil. Mit Hilfe standardisierter schriftlicher Tests wird überprüft, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt und im Vergleich zu anderen Gymnasien in NRW erreicht haben. Die Fachkonferenzen der Schule beraten über die Ergebnisse und leiten ggf. Konsequenzen für ihre schulische Arbeit ab. Die Ergebnisse werden den Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern mitgeteilt, aber nicht als Klassenarbeit gewertet und nicht benotet.

Daneben ist die 8 eine Klasse vielfältiger Individualisierungsprozesse und bereitet so Entscheidungen für die gymnasiale Oberstufe oder die Studien- und Berufswahl vor. Der Wahlpflicht- oder Differenzierungsunterricht ermöglicht eine erste Neigungsdifferenzierung. In zwei (bei Fremdsprachen drei) Stunden pro Woche verlassen die Schülerinnen und Schüler ihre Klassen und lernen in Kursen ein Fach ihrer Wahl. Sie können dabei zwischen einer dritten Fremdsprache (z.B. Spanisch) und unterschiedlichen Angeboten aus dem mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen (z.B. Informatik, Bio-Chemie), dem gesellschaftswissenschaftlich-wirtschaftlichen (z.B. Englisch-Geschichte, Englisch-Erdkunde) oder dem künstlerisch-musischen Bereich (Darstellendes Spiel) wählen. Die Schülerinnen und Schüler geben bei der Wahl zwei Präferenzen ab; bei der endgültigen Zuordnung spielen unterrichtsorganisatorische Gründe auch eine Rolle, welches der selbstgewählten Fächer zugeteilt wird. Das Wahlpflichtfach ist kein Hauptfach, sondern als Fach der Fächergruppe II versetzungsrelevant. Im „Diff-Fach“ werden jedoch pro Halbjahr zwei Klassenarbeiten geschrieben.

Gemäß der Landesinitiative Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA) setzt in Klasse 8 die Studien- und Berufsorientierung ein. Im Rahmen der Potentialanalyse nehmen alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrer Klasse vormittags an einer Testung möglicher beruflicher Neigungsfelder durch außerschulische Experten teil und werden am nächsten Tag ausführlich durch die außerschulischen Experten dazu beraten. Während der drei verbindlich durchzuführenden Tage der Berufsfelderkundung haben sie außerdem die Möglichkeit, verschiedene berufliche Perspektiven kennenzulernen. Organisiert wird die Studien- und Berufsorientierung am Gutenberg-Gymnasium von unseren Koordinatorinnen Frau Lange und Frau Wolfgarten.

Die Neun

In der Klasse 9 wird die Arbeit aus der achten Klasse fortgeführt und es wird sich immer mehr auf die Oberstufe fokussiert. Ein Schulformwechsel ist i.d.R. nicht mehr vorgesehen, (APO SI § 13, 3), nicht mehr ausreichende Leistungen im 2. Halbjahr sind versetzungsrelevant, auch wenn kein blauer Brief verschickt wurde. Daher wird die pädagogische Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer fortgeführt und im Hinblick auf die Schullaufbahnberatung ggf. intensiviert. Gerade problematische Laufbahnen und individuelle Besonderheiten haben wir im Blick.

Im Sinne der Berufsorientierung wird das Thema Bewerbung im Fach Deutsch im Laufe des Schuljahres unterrichtet. Unterstützt wird diese Unterrichtseinheit durch einen außerschulischen Experten der Krankenkasse Barmer, der die Schüler vertiefend noch einmal sehr authentisch zu diesem für sie relevanten Thema informiert und berät Das Training von so genannten Softskills wird zum einen im Unterricht durchgeführt, viele Aspekte werden aber auch im Rahmen der Besinnungs- und Orientierungstage im Jugendhof Lennestadt geschärft. Diese Tage finden vor den Herbstferien statt. Im Fokus dieser als fünftägige Klassenfahrt konzipierten Zeit stehen der Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter, die Identitätsfindung und die Werteerziehung.

Die Zehn

Im Schuljahr 2009/2010 gab es das letzte Mal an unserer Schule die Jahrgangsstufe 10 und jetzt im Jahr 2023/24 wieder, jedoch mit teilweise neuen Rahmenbedingungen. Was geblieben ist Die zehnte Klasse steht im Zeichen der Hinführung zur gymnasialen Oberstufe: Alle oberstufenrelevanten Fächer, darunter auch das Wahlpflichtfach der Klasse 8, werden unterrichtet. Durch das bekannte Kurssystem der bereits gewählten Differenzierungskurse, wie auch die Entscheidung in den Fächern Religion und Praktische Philosophie werden die Schüler und Schülerinnen an das Kurssystem der Oberstufe vorbereitet, doch der Großteil der Stunden wird im bekannten Klassenverband verbracht, die Klassenlehrkraft bleibt als bewährte Ansprechperson den Kindern erhalten. Weiterhin gilt, dass ein Schulformwechsel ist i.d.R. nicht mehr vorgesehen ist, nicht mehr ausreichende Leistungen im 2. Halbjahr sind versetzungsrelevant, auch wenn kein blauer Brief verschickt wurde. Neu ist die reduzierte Anzahl der von der Lehrkraft gestellten Klassenarbeiten aufgrund der Zentralen Abschlussprüfung am Ende des 10. Schuljahrs: In den schriftlichen Fächern werden im ersten Halbjahr jeweils zwei Klassenarbeiten geschrieben, im zweiten Halbjahr wird in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch nur eine von der jeweiligen Lehrkraft gestellte Klassenarbeit geschrieben.

Im zweiten Halbjahr beginnt die Vorbereitung der Kurswahlen für die Oberstufe. In ausführlichen Informationsveranstaltungen werden Schülerinnen, Schüler und Eltern zunächst von unserer Oberstufekoordinatorin Frau Knipping und Fachlehrerinnen und Fachlehrern der Sekundarstufe II über die Besonderheiten des Kurssystems und die Bedingungen für die Fächerwahl in der Oberstufe informiert. In der Oberstufe neu wählbare Fächer wie z.B. Pädagogik werden den Klassen vorgestellt. Die zukünftigen Tutorinnen und Tutoren nehmen sich anschließend Zeit für die individuellen Schüler-Laufbahnberatungen und lernen so ihre zukünftigen Schützlinge kennen, bevor wir sie nach erfolgreichem Abschluss der 10. Klasse bestens vorbereitet in die guten Hände des Oberstufenteams unserer Schule übergeben.

Am Ende des Schuljahres wird eine Zentrale Abschlussprüfung in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch durchgeführt. Dabei werden an vom Kultusministerium vorgegebenen Terminen zweigeteilte schriftliche Prüfungen durchgeführt. Die dabei erzielte Note macht 50 Prozent der Zeugnisnote auf dem Abschlusszeugnis der 10.Klasse aus. Beim Erreichen von im Durchschnitt ausreichenden Noten haben die Schüler und Schülerinnen den Mittleren Schulabschluss erreicht und können in die Oberstufe übergehen.

Zum Abschluss des 10.Schuljahrs führen die Klassenlehrkräfte individuell Abschlussfahrten durch.