Wir waren mit Erasmus+ in Tschechien – 02. bis 06. Mai 2022

Tag 1 – Montag, der 02. Mai
Mithilfe der Erasmus+-AG wurde uns eine Reise nach Tschechien ermöglicht, in welcher wir Kultur und Alltag unseres Nachbarlandes kennenlernen durften. Die Fahrt haben Frau Wickert und Herr Menzel begleitet.
Die Reise begann mit einem Treffen vor 5 Uhr morgens am Flughafen Köln-Bonn, von dem wir um 6:40 nach Wien losflogen. Der Flug war für zwei von uns der erste Flug, er verlief aber ohne Probleme und wir landeten nach 1,5 Stunden in Wien. Nach einer dreistündigen Wartezeit kam endlich der Bus und brachte uns nach Brno (Brünn), wo uns Lenka Schormová, die tschechische Lehrerin, welche unser Programm freundlicherweise organisiert hatte, schon erwartete. Sie nahm unser Gepäck entgegen, sodass wir Zeit hatten, Geld zu wechseln und danach mit der Straßenbahn zum Hotel zu fahren.
Anschließend haben wir unser Stadtviertel erkundet und uns dabei ein Restaurant fürs Abendessen ausgesucht. Die Wahl fiel auf Charlie´s Mill. Dort aßen wir großzügig zu Abend und machten uns nach dem Essen auf den Weg zu Lidl, um Wasser zu kaufen. Daraufhin gingen wir zurück zum Hotel und ließen dort den Abend ausklingen.

Cedric

Tag 2 – Dienstag, der 03. Mai
Der zweite Tag begann mit einem vielfältigen und reichhaltigen Frühstücksbuffet um 8:45 Uhr. Danach wurden wir zusammen mit unseren tschechischen Gastgebern mit dem Bus und einer Bimmelbahn zur größten Schlucht Tschechiens und Mitteleuropas namens „Mazucha“ gefahren. Dort haben wir eine sehr interessante Führung durch das riesige Höhlensystem gemacht und die Legende hinter der Mazucha-Schlucht kennen gelernt (Mazucha heißt auf Tschechisch Stiefmutter). Die Legende besagt, dass eine Stiefmutter versucht hat, ihren Stiefsohn in die Schlucht hinunter zuschubsen. Doch er wurde entdeckt und gerettet. Zur Strafe wurde die Stiefmutter dann selbst in die Schlucht gestoßen und starb. Angeblich soll die Schlucht deswegen nun unendlich tief sein.
Nachdem wir die Schlucht bewundert hatten, haben wir eine sehr schöne Bootsfahrt auf dem unterirdischen Fluss Punkva gemacht. Als diese zu Ende war, sind wir mit einer Gondel auf einen Berg gefahren, um dort oben zu Mittag zu essen und uns Souvenirs zu kaufen.
Später sind wir mit dem Bus zur Schule der Tschechen gefahren, die sehr modern und schön eingerichtet war, und haben diese besichtigt und einen Rundgang gemacht.
Dort haben wir dann auch unsere griechischen Partnerschüler getroffen.

Bei der anschließenden Stadtrallye durch den Ort Kurim konnten wir uns austauschen und uns kennenlernen. Bei der Rallye mussten wir gemeinsam Aufgaben lösen und mithilfe einer Karte und Aufgabenkärtchen den richtigen Weg finden. Am Ende sind wir wieder bei der Schule gelandet. Dort angekommen, sind wir gemeinsam (nur leider ohne die Tschechen, da sie nach Hause mussten), Italienisch essen gegangen und haben den Abend gemütlich ausklingen lassen. Wir mussten danach noch mit dem Bus zurück in die Stadt und zum Hotel fahren und waren nach diesem anstrengenden und ereignisreichen Tag alle so müde, dass wir schnell schlafen gegangen sind.

Summer

Tag 3 – Mittwoch, der 04. Mai

Am dritten Tag mussten wir etwas früher aufstehen und frühstücken, da der Bus dieses Mal schon um 9:15 kommen sollte. Nach einer langen Fahrt sind wir im Freileichtmuseum angekommen und haben uns zuallererst die unterschiedlichen traditionellen Kleidungsstücke und Trachten der unterschiedlichen tschechischen Regionen angeschaut. Danach sind wir zu Fuß zu einem Restaurant marschiert, wo wir traditionell tschechisch zu Mittag gegessen haben. Anschließend haben wir uns auf den Weg zurück zum Museum gemacht.

Dort hat uns der Tourguide über das weitläufige Gelände geführt und uns etwas zu den unterschiedlichen Bauernhäusern erzählt. Einige der Häuser waren nachgebaut, einige sind aber auch zuvor auseinandergebaut worden, dann zum Museum transportiert und dort wieder originalgetreu aufgebaut worden. Unsere Tour folgte dem Lebenslauf eines Menschen, von der Geburt über die Hochzeit und den Berufsalltag bis hin zu Sterberitualen.
Nach der Tour konnten wir uns noch etwas zu trinken oder ein Eis holen. Daraufhin sind wir mit dem Bus zurück in die Schule unserer Gastgeber nach Kurim gefahren.
Auf der Fahrt dorthin haben wir schon die Aufgabe bekommen, uns in den einzelnen Länderteams ein Spiel auszusuchen, das in unserem Land gerne gespielt wird.

In der Schule angekommen, setzten wir uns in ländergemischten Gruppen zusammen und überlegten uns, wie wir gemeinsam den morgigen Abend gestalten könnten.

Nachdem wir uns wieder von den tschechischen Schülern verabschiedet hatten, sind wir in den Bus gestiegen, um zurück nach Brünn zu fahren und dort zu Abend zu essen. Im Bus haben wir uns vom griechischen Team verabschiedet, weil sie auf der Karte ein griechisches Restaurant gefunden hatten, dem sie einen Besuch abstatten wollten. Wir allerdings sind zu einem anderen Restaurant gegangen, das sehr leckere hausgemachte Limonade hatte, zum Beispiel Lavendel- oder Holunderlimonade.
Nach dem Essen liefen wir zum Hotel und genossen dort gemeinsam den restlichen Abend.

Zeynep

Tag 4 – Donnerstag, 05. Mai
Der vorletzte Tag begann wie üblich mit dem leckeren Frühstücksbuffet. Diesmal etwas früher, da wir schon um 9:30 ein Treffen mit dem Bürgermeister von Kurim hatten. Im Rathaus angekommen, stellte sich dann heraus, dass der Bürgermeister einen Tag vorher nach Serbien hatte reisen müssen, weswegen der stellvertretende Bügermeister für ihn einsprang. Trotz spontanem Einsatz war er sehr gut vorbereitet und begrüßte uns freundlich. Danach stellte er uns mithilfe einer Powerpoint-Präsentation das Städtchen Kurim vor.
Am Ende des Treffens haben wir alle kleine Geschenktüten bekommen, darin waren ein T-Shirt der Stadt, ein Handyhalter, ein Reflektorband, ein Stift sowie eine kleine Taschenlampe.

Durch persönliche Kontakte des Bügermeisters bekamen wir anschließend einen der drei alten Bunker zu sehen, die seit dem zweiten Weltkrieg in einem Stollen unterhalb der Stadt eingebaut sind. Hier war früher eine ganze Fabrik untergebracht. Diese Stollen sind normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Zwei Stunden später fuhren wir mit dem Zug weiter nach Brno (Brünn), der zweitgrößten Stadt in Tschechien. Am Anfang blieben wir noch alle zusammen, aber später entschieden wir uns, uns in Gruppen aufzuteilen, um mehr sehen zu können. Wir, die deutsche Gruppe, aßen zuerst gemeinsam in einer Salateria und trennten uns erst danach. Die einen erkundeten die Stadt, die anderen gingen shoppen, und wieder andere probierten ganz viel Essen aus.

Nach der Brünn-Tour fuhren wir wieder zurück nach Kurim und versammelten uns ein letztes Mal in der tschechischen Schule Jungmannova. Wir spielten dort auf dem Sportplatz Sportspiele aus den einzelnen Ländern (das deutsche Spiel war „Feuer, Wasser, Blitz!“). Danach gab es ein Kahoot-Quiz über unsere gemeinsame Zeit, und zum Schluss spielten wir noch „Guess the word“ in den verschiedenen Sprachen. Unsere Gastgeber hatten für genügend Essen und Trinken gesorgt (es gab unter anderem die traditionelle tschechische Cola „Kofola“, die ein bisschen nach Lebkuchen schmeckt, Mettbrötchen mit Knoblauch, aber auch Kuchen und Pizza).

Der Abend endete um halb neun mit einem traurigen Abschied von den Tschechen. Wir fuhren dann zurück nach Brünn ins Hotel und packten unsere Koffer. Aufgrund der frühen Abreise am nächsten Tag gingen wir dann auch ziemlich bald ins Bett.

Jenny

Tag 5 – Freitag, 06. Mai
Nach einer weiteren kurzen Nacht begann der letzte Tag unserer Reise mit dem täglichen guten Frühstücksbuffet im Hotel. Frau Schormová erwartete uns bereits vor 8 Uhr draußen und bot uns an, noch einmal unsere Koffer zu transportieren, damit wir angenehmer mit der Bahn in die Stadtmitte von Brünn zum Busterminal fahren konnten. An der letzten Haltestelle angekommen, verabschiedeten wir uns herzlich von Frau Schormová und stiegen in den Bus, der uns nach Wien bringen würde.

Nach ungefähr zwei Stunden kamen wir in Wien an, wo wir uns sofort eingecheckt und unsere Koffer abgegeben haben. Wir schlenderten dann durch ein Gebiet mit vielen Gebäuden aus der Renaissance und dem Barock. Anschließend aßen wir in einem Einkaufszentrum zu Mittag. Um halb eins waren wir dann an unserem ersten Ziel in Wien: dem Sisi-Museum. Die komplette untere Etage widmet sich nur dem Geschirr und der Tischdekoration, die in früherer Zeit im Palast (in der Hofburg) verwendet wurden. Es gab dort unglaublich viele Teller, Gläser und Schüsseln, aber auch sehr viele Bestecksets und prunkvolle Tischaufsteller, Kerzenhalter und Vasen. Durch den Souvenir-Shop gelangt man in die zweite Etage, wo das Leben der Kaiserin und die Raumaufteilung in den kaiserlichen Apartments veranschaulicht wurden. Die Kaiserin Sisi hatte z.B. Turnringe in ihrem Zimmer und eine Sprossenwand, um fit zu bleiben.
Danach machten wir uns auf die Suche nach der berühmten Hofzuckerbäckerei namens Demel. Dort kaufte sich fast jeder einen Kaiserschmarrn to go – sehr lecker!
Mit dem Kaiserschmarrn in der Hand liefen wir dann zur Spanischen Hofreitschule, wo wir an einer Führung durch die Anlage teilnahmen. Wir lernten etwas über die Geschichte der Stallungen und der Pferdezucht sowie über die Bedeutung der Pferde für die damalige und die heutige Gesellschaft. Alle Pferde dort im Stall waren männlich, hatten jedoch zu ihrem eigenen Namen immer auch den Namen ihrer Mutter geerbt.
Im Anschluss an die Führung durch die Ställe und die Sattelkammern aßen wir in einem Wiener Restaurant sehr früh zu Abend.

Als wir uns dann wieder auf den Weg zum Flughafenzug machten, trafen wir noch auf eine Statue von Johannes Gutenberg! Natürlich haben wir noch schnell ein Foto gemacht.
Im Flughafen angekommen, begaben wir uns zu unserem Gate und flogen schließlich zurück nach Deutschland, wo uns um 22 Uhr schon unsere Eltern erwarteten.

Alexandra