Unser Besuch im Braunkohlekraftwerk Niederaußem

Im Rahmen unseres NaWi-Unterrichts im Differenzierungsbereich des Jahrgangs 10 behandeln wir die Energieversorgung in unserer Region, die in großen Teilen in den letzten Jahrzehnten von der Braunkohleverstromung abhängig war. Daher bot es sich natürlich an, beim Konzern RWE nachzufragen und einen Besichtigungstermin im Braunkohlekraftwerk Niederaußem zu vereinbaren.

Am 13.11.23 war es dann soweit. Wir sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Bergheim nach Niederaußem gefahren und kamen um kurz vor 9 Uhr am Kraftwerk an. Leider war das Besucherzentrum erst einmal dunkel und niemand schien uns in Empfang zu nehmen. Dann kam aber ein engagierter Mitarbeiter, der uns einen allgemeinen Vortrag über das Unternehmen RWE gehalten hat und uns anschließend in zwei Gruppen durch das Kraftwerk geführt hat.

Nachdem wir mit Kitteln, Schutzhelmen, Sicherheitsschuhen und Ohrenschutz ausgestattet waren, wurden wir ins Innere des Kraftwerks geführt.
Auch wenn man das Kraftwerk oft tagtäglich vor Augen hat, sind die Dimensionen im Inneren gewaltig. Alleine der Kessel im BoA-Block, in dem die Braunkohle verbrannt wird, wiegt 44.000 Tonnen – das ist 4x so schwer wie der Eiffelturm!
Der Lärm des Generators, der mit 3000 Umdrehungen die Minute arbeitet, war unbeschreiblich. Da sich im Inneren die Spulen drehen und sich dadurch der Generator mit den 3000 Umdrehungen in der Minute auch ordentlich bewegt, ist er auf einer Extra-Plattform gelagert, damit das gesamte Gebäude nicht im gleichen Takt mitschwankt.
Dieser eine Generator hat eine Leistung von 1000 MW. Dies entspricht einer Energieversorgung von ca. 100.000 Haushalten.
Pro Jahr werden dazu immer noch 7 Millionen Tonnen Braunkohle, die 15 – 30 Millionen Jahr alt ist, aus dem Tagebau Hambach in den Kesseln verbrannt. Obwohl man in den letzten Jahren den Wirkungsgrad durch technische Erneuerungen erhöhen konnte und auch an einer Technik forscht, die das CO2 herausfiltert, damit es nicht in die Atmosphäre gelangt, wird dadurch immer noch viel CO2 abgegeben und natürlich auch sehr viel Wasserdampf, der zu der Wolkenbildung führt, die man aus unserer Region so gut kennt („Wolkenmaschinen“).

Beeindruckt von den Dimensionen des Kraftwerks und der gezeigten Technik sind wir gegen Mittag wieder mit dem Bus nach Bergheim gefahren und können die Führung durch das Kraftwerk jedem Technikbegeisterten empfehlen.

10er-NaWi-Kurs